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Ein Wurm hilft der Polizei

E-Mail schockt Sexualtäter: Selbstanzeige


Paderborn (WV). Der Computerwurm »Sober Y« hat unfreiwillig der Paderborner Polizei bei der Aufklärung mehrerer Sexualdelikte geholfen.
Der kriminelle Wurm versteckt sich als Anhang in E-Mails. Jüngst tauchten auch das Bundeskriminalamt (BKA) oder andere Polizeidienststellen als Absender solcher Mails auf. »Ermittlungsverfahren eingeleitet«, lautete unter anderem die Betreffzeile. Schockierend für manchen Empfänger. Ein 20-jähriger Paderborner fühlte sich sofort ertappt. Weil er sich bereits für einen »Beschuldigten« hielt, ging er gleich freiwillig zur Polizei. Die Beamten staunten nicht schlecht, als der Mann von sich aus zugab, pornografische Bilder von Kindern zu besitzen.
Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung fanden Kriminalbeamte tatsächlich solche Bilder auf der Festplatte seines Computers. Die hatte der junge Mann per E-Mail verschickt. Nach Einschätzung der Polizei handelt es sich bei dem reuigen Sünder allerdings nicht um einen Intensivtäter im Bereich der Kinderpornografie. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet.
Resümee von Polizeisprecher Michael Biermann: »Nicht immer sind Mail-Würmer so schädlich wie allgemein angenommen.«

Artikel vom 20.12.2005