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Abstimmung für Kinder und Enkel


Es ist eine Abstimmung für unsere Kinder und Enkel, schreibt diese Leserin zum Bürgerentscheid Rolandsbad:
Jeder Paderborner Einwohner über 18 Jahre hat von der Stadt eine Aufforderung und die Unterlagen für seine Stimmabgabe bzw. Briefwahl in den angegebenen Wahllokalen erhalten, das gilt auch für alle Bürger der Stadtteile. Es geht um das Freibad Rolandsbad, das nach der Ablehnung der ersten Neubauplanung durch die Stadt unter anderem einer erheblichen Reduzierung der Wasserflächen (für Nichtschwimmer um die Hälfte, im Schwimmerbecken um zwei Bahnen mit Reduzierung der Bahnenbreite) ausgesetzt werden soll. Außerdem ist die Anordnung des Planschbeckens im vorderen Bereich des Areals zu gefährlich.
Was nützt ein teures Lehrschwimmbecken, wenn die Seepferdchen nach ihrem Schwimmkursus und die anderen Wasserfrösche sich nur in einem um die Hälfte verkleinerten Nichtschwimmerbecken drängeln müssen. Gespart wurde an diesem Bad nun genug. Jetzt geht es um die Zukunft. Es könnte sein, dass das Neuhäuser Bad eines Tages geschlossen wird, damit fällt diese Ausweichmöglichkeit weg.
Auch durch die Mitarbeit von zwei Vereinsmitgliedern im Planungsteam konnte nicht erreicht werden, die bisherigen Wasserflächen in etwa zu erhalten und das Planschbecken in den hinteren Freibadbereich zu verlegen, wo es sich auch jetzt befindet. Dies ist nur mit der Abstimmung von mindestens 22 000 Bürgern mit Ja-Stimmen bis zum 23. Dezember in der Stadtverwaltung (Am Abdinghof 11 in Paderborn, Bielefelder Straße 1 in Schloß Neuhaus und Von-Ketteler-Straße 63 in Elsen) oder mit Briefwahl möglich.
Wenn auch die Adventszeit nicht gerade günstig ist, sich mit der Freibadsaison zu befassen, ist zu bedenken, dass wir späteres Jammern (ach, hätten wir doch) schon bei der nicht genutzten Stadtwerke-Abstimmung hatten, und uns dadurch die E.ON-Preisgestaltung eingehandelt haben.
Ein Bürgerentscheid ist die Basis für die Mitbestimmung der Bürger an von ihnen mit Steuergeldern finanzierten Maßnahmen der Verwaltungsorgane, unabhängig von Parteizugehörigkeit, -Räson oder -Verbundenheit. Der Bürgermeister gibt den Bürgern bis 23. Dezember Gelegenheit, ihre Ja-Stimme abzugeben und auf die Gestaltung - für die nächsten Jahrzehnte - eines familienfreundlichen Freibades mit angemessener Wasserfläche auch für unsere Kinder und Enkel Einfluss zu nehmen. Jeder sollte die Chance nutzen und rechtzeitig für die Planungsänderung abstimmen!
GERDA THOMAS
Tempelhofer Weg 13
Paderborn

Artikel vom 20.12.2005