20.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Huck fiebert -
Behnke hofft

Handball-Cocktail: Buschmann fällt aus

Stephan Arend
Altkreis (WB). Seit Karl-Heinz Klenke die Handball-Frauen von Union Halle trainiert, findet die erste Spielanalyse unmittelbar nach der Schlusssirene statt. Und so mussten sich die Oberliga-Spielerinnen nach der 32:41-Pleite gegen Lenzinghausen kritische Worte des Coaches gefallen lassen.

»Ich habe aus meiner Enttäuschung keinen Hehl gemacht.« Was Klenke besonders ärgerte: Erst als seine Schützlinge aussichtslos zurücklagen, setzten sie die Vorgaben in die Tat um, nutzten das langsame Rückzugsverhalten des Kontrahenten mit Toren nach der ersten und zweiten Welle aus.Doch so düster wie es die jüngste Pleite und der vorletzte Tabellenplatz am Jahresende vermuten lässt, sind die Zukunftsprognosen des Trainers nicht: »Ich bin mir ganz sicher, dass wir am Ende der Saison mindestens Drittletzter werden und nicht absteigen.«
Im Umfeld hat sich nach seinem Amtsantritt schon einiges getan. Im Verein ist man näher zuammen gerückt. Die gemeinsame Weihnachtsfeier der Männer und Frauen kam bei allen Beteiligten gut an. Auf der Tribüne feuerten Haller Fans dem niederschmetternden Ergebnis zum Trotz von der ersten bis zur letzten Minute ihre Mannschaft an. Und auf einem Plakat machte die JSG-Jugend dem Frauenteam Mut.
Dass diese positive Grundstimmung mit aufs Feld genommen wird, ist für Klenke und sein Team eine große Herausforderung. Der Coach will nichts dem Zufall überlassen und kündigt eine knüppelharte Vorbereitung an.
Überraschend beim Training tauchte in der vergangenen Woche Julia Behnke auf. Nach ihrem dritten Kreuzbandriss hat sich die Kreisläuferin nun doch noch nicht mit ihrem frühen Karriere-Ende abgefunden. Karl-Heinz Klenke achtet aber darauf, dass der Pechvogel ganz langsam wieder anfängt. Behnke ist für diese Saison kein Thema. Ob und auf welchem Niveau sie wieder Handball spielt, steht noch in den Sternen. Zum großen Joker im Saisonschlussspurt könnte dagegen Sandra Huck werden. Im Februar erwartet die seit Jahren überragende Haller Torfrau Nachwuchs - und fiebert ihrem Comeback entgegen. Ihr Ziel hat sie intern schon formuliert: Pünktlich zum Derby gegen Steinhagen am 26. März will Huck wieder zwischen den Pfosten stehen.
Das Hinspiel beendete Union als umjubelter Sieger, während die Spvg.-Spielerinnen die Köpfe hängen ließen. Doch das ist Schnee von gestern. Gerade noch rechtzeitig vor der Weihnachtspause

























bekam Steinhagen die Kurve. Der 24:20-Auswärtserfolg in Witten und ein Drei-Punkte-Polster auf Halle sollte die nötige Ruhe einkehren lassen. Schöpft die Mannschaft ihr Potenzial aus, dürfte der Klassenerhalt ohnehin kein Thema sein.
Für Männer-Bundesligist GWD Minden ist der Klassenerhalt dagegen ein großes Thema - erst Recht nach dem 15. Spieltag. 28:35 in Norhorn verloren, die Konkurrenz feierte unerwartete Erfolge, und zu allem Überfluss muss GWD nun auch noch auf Jan-Fiete Buschmann verzichten. Der Wertheraner, zuletzt in ausgezeichneter Form, knickte drei Minuten vor dem Pausenpfiff um und musste vom Feld getragen werden. »Wir gehen trotz der noch ausstehenden Untersuchung davon aus, dass uns Fiete mindestens drei bis vier Wochen ausfallen wird und somit bis zur EM-Pause fehlt«, so ein gefrusteter Mindener Coach Richard Ratka.

Artikel vom 20.12.2005