17.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Margret Limp will weiter Menschen fröhlich machen

»Café Schmidt« besteht 75 Jahre - heute Jubiläumsfeier

Von Berno Ahlborn
Herford (HK) Einst gab es rund um den Stiftberg viele Gaststätten. Mit dem »Café Schmidt« an der Stadtholzstraße ist nur noch eine Kneipe übrig geblieben. Wirtin Margret Limp feiert heute das 75-jährige Bestehen der Traditions-Theke.

Neun Gaststätten sind vom Berge verschwundenen: der Stiftberger Hof, Jägerstuben, Moswinkel, Zur Tränke, Löwenbräu, Zum Langenberg, Zum Stadtholz, Wolfsbruch und Weißer Hirsch. Letztgenannter fiel jetzt nach einem Jahr Leerstand dem Abriss zum Opfer. Geblieben ist nur das »Café Schmidt«, in dem Margret Limp - zuvor Wirtin des »Meisenstübchens« - am 1. September 1992 den Zapfhahn angeschlossen hatte. Und seitdem wurden Kochkunst, gepflegte Getränke sowie persönliche Bedienung zum Markenzeichen von Margret Limp und ihrem Team. Das Motto lautet: »Ich will nur eins, die Menschen fröhlich machen.«
Die 60-Jährige wurde in Burgsteinfurt geborenen und lebt seit 1966 in Herford. Noch bis zum Eintritt in das Rentenalter will sie ihren Beruf nachgehen. »Die Gesundheit muss natürlich mitspielen«, sagt die Vollblutwirtin. »Denn das Schöne an meiner Tätigkeit ist, dass ich es täglich mit Menschen zu tun habe.«
Aus der Chronik: Am 20. Dezember 1930, war die Konzession zum Betreiben einer Speisegaststätte für Mittags- und Abendtisch erteilt worden. Die Gaststätte wurde von Friedrich Schmidt, der als Oberkellner im Herforder »Hotel Stadt Bremen« tätig war, und seiner Ehefrau Marie eröffnet. Der Ehemann übernahm 1933 zusätzlich die Gaststätte »Berglust« an der Langenbergstraße. Diese Gaststätte war in Herford als Tanzlokal bekannt und beliebt. Die »Berglust« wurde aber nach Jahren aufgegeben und das Gelände 1945 vom Textilfabrikanten Adolf Ahlers gekauft.
Nach dem Tode von Friedrich Schmidt wurde die Gaststätte von Marie Schmidt weiter geführt, auch von Tochter Selma und Schwiegertochter Irmgard unterstützt. Ab März 1960 führte das Ehepaar Moritz und Frieda Hertel über zehn Jahre die Gaststätte.

Artikel vom 17.12.2005