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TuS Brockhagen feiert
Baumhüters »Goldtor«

So lief der Derby-Schlager der Landesliga

Kreis Gütersloh (WB). Es war als Spiel des Jahres angekündigt worden. Und das Landesliga-Derby zwischen TuS Brockhagen und Spvg. Steinhagen bot alles, was zu einem echten Krimi dazugehört. Nur das Ende wollte beim Brockhagener 33:32-Sieg nicht allen Handballfreunden gefallen.

Dramatik bis zur letzten Sekunde, zwei gleichwertige Mannschaften und eine brodelnde Brockhagener Turnhalle, die von den 450 Fans zum Überkochen gebracht wurde. Kein Wunder, dass sich am Ende beide Seiten einig waren: »Dieses Spiel hatte keinen Verlierer verdient.«
Schon eine halbe Stunde vor dem Anpfiff passte keine Maus mehr auf die Tribünen. Die Anspannung war deutlich zu spüren und hüllte das Spiel zunächst in eine unheimliche Stille.
Auch zwei weitere Steinhagener »Joker« sollten stechen. Rückraumshooter Daniel Meßling und Torhüter Daniel Haedecke führten sich nach der Pause exzellent ein, so dass die Gäste urplötzlich wieder im Geschehen waren. Holger Lewanzik besorgte den 17:17-Ausgleich (36.), Meßling warf die Gäste sogar erstmals wieder in Führung (20:21/40.).
Beim 28:28 war Brockhagen zwar kurzzeitig auf Augenhöhe, doch drei Tore in Folge ließen den Anhang bei 31:28-Führung bereits den vermeintlich sicheren Derby-Sieg bejubeln. In den verbleibenden zweieinhalb Minuten überschlugen sich dann die Ereignisse: Brockhagen traf doppelt, ehe Bäumer per Siebenmeter für Steinhagen die Chance zur 32:30-Entscheidung hatte.
Doch die Latte rettete Brockhagen, das seinerseits ausglich und durch Baumhüter in Führung ging. Noch 20 Sekunden auf der Uhr. Siebenmeter für Steinhagen, »Chrissi« Kalms hatte das Trikot von Claas Szierbowski regelrecht zerpflückt. Diesmal behielt Bäumer die Nerven, versenkte zum 32:32. Ein letzter Brockhagener Angriff, in dem Jens Baumhüter zum Brockhagener Matchwinner wurde. Eigentlich wird er nicht umsonst »Chancentod« genannt, auch im Derby wollte Coach Uwe Sonntag den Linksaußen schon vom Feld nehmen. Doch sechs Sekunden vor Schluss traf ausgerechnet der »Chancentod« ins Steinhagener Herz.

Artikel vom 19.12.2005