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Morscher Baum
kracht auf Auto

Sturm fegt Freitag über die Stadt hinweg

Von Michael Delker
Gütersloh (WB). Sturmböen haben am Freitag deutliche Spuren in Gütersloh hinterlassen. Bis zum Nachmittag musste die Feuerwehr 23 Mal ausrücken.

Den größten Einsatz hatten die Einsatzkräfte an der Rhedaer Straße zu schultern. In Nähe des Kiebitzhofes stürzte ein Baum quer über die Straße auf einen am Seitenstreifen geparkten Opel. »Glücklicherweise saß zu dem Zeitpunkt kein Mensch in dem Auto«, meinte Harald Horstkötter von der Gütersloher Feuerwehrleitstelle. Mit Axt und Motorsäge schafften die Einsatzkräfte den Stamm zur Seite. Der Opel ist dagegen nicht mehr zu gebrauchen. Der Baum drückte das komplette Dach ein.
Eine böse Überraschung erlebten auch die Mitarbeiter des Reisebüros »Kleine Fluchten« in der Strenger Straße. Sie saßen gerade an ihren Schreibtischen, als ein starker Windstoß die Eingangstür zerschmetterte. »So etwas habe ich noch nicht erlebt«, meinte Marlene Kleiner, die in der Buchhaltung des Reisebüros arbeitet. Zusammen mit ihren Kolleginnen schnappte sie sich Besen und Schaufel, um die Bescherung zu beseitigen.
Nicht mit dem Sturm gerechnet hatte offenbar eine Frau in der Friedrich-Ebert-Straße. Sie saß hinter dem Steuer ihres Wagens, als dieser plötzlich von einer Böe erfasst wurde. Die Frau verlor die Kontrolle über den Wagen und schleuderte gegen einen Zaun. Umplanen mussten auch die Organisatoren des Kinderkulturwinters.
Im Zirkuszelt vor dem Rathaus sollte am Freitagnachmittag eigentlich die Experimental-show »Flammenzauber und Feuerkunst« steigen. Der staatlich geprüfte Feuerwerker Andreas Korn-Müller wollte Kinder in die Geheimnisse des Feuers einführen. Die »Geheimnisse des Sturms« wären wohl das bessere Thema gewesen. Die Veranstaltung musste nämlich wegen des Wetters abgesagt werden - den Organisatoren war wegen des Windes das Sicherheitsrisiko im Zirkuszelt zu groß. Nach Polizeiangaben lag der Schwerpunkt der Sturmschäden in Gütersloh.
In Verl verzeichneten die Beamten drei Einsätze, in Rheda-Wiedenbrück rückte die Polizei viermal aus und in Schloß Holte Stukenbrock zweimal. In Herzebrock-Clarholz waren die Beamten in einem Fall im Einsatz, in Halle ebenfalls einmal und in Rietberg zweimal.

Artikel vom 17.12.2005