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Helfer als Licht im Dunkel dieses Tages

Ehrenamtspreis für freiwillige Hilfsorganisationen, die nach der Explosion vor Ort waren

Von Frank Spiegel
Warburg/Kreis Höxter (WB). Die Hilfsorganisationen, die bei dem Explosionsunglück am 19. September im Einsatz waren, sind Träger des Ehrenamtspreises 2005. Höxters Bürgermeister Hermann Hecker übergab den Preis jetzt während der letzten Höxteraner Ratssitzung dieses Jahres.

Wie Hermann Hecker ausführte, sei der Ältestenrat einstimmig zu dem Ergebnis gekommen, in diesem Jahr nicht die heimische Bevölkerung aufzurufen, besonders rührige Menschen vorzuschlagen, die sich in besonderer Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Vielmehr sei beschlossen worden, den Ehrenamtspreis komplett an die freiwilligen Hilfsorganisationen zu vergeben.
»Ich möchte an dieser Stelle allerdings auch betonen, dass bei diesem, wie es in der Behördensprache heißt, Großschadensereignis, neben den anwesenden freiwilligen Hilfsorganisationen auch noch weitere Helfer vor Ort waren und für Hilfestellung und einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben«, sprach Hecker auch seinen Dank an diese aus.
»Ohne Rücksicht auf ihr eigenes Wohlergehen haben sich die einzelnen Hilfsorganisationen sofort eingeschaltet und sind an den Explosionsort vorgedrungen«, blickte der Bürgermeister gestern auf den 19. September zurück. Hecker: »Dass alles so reibungslos und professionell vonstatten ging, ist neben den hauptamtlichen Organisationen vor allen Dingen den freiwilligen Hilfsdiensten zu verdanken.«
Die Freiwillige Feuerwehr Höxter unter der Leitung von Stadtbrandmeister Stefan Dickel habe als erste auf das Schadensereignis reagieren müssen. »An diesem Tage kam ihnen ihre hervorragende Ausbildung zugute«, so der Bürgermeister. Gleiches gelte auch für die Wehr aus Holzminden: »Es ist gut zu wissen, dass man jederzeit Unterstützung aus der Nachbarschaft erhalten kann.«
Die Ortsverbände Warburg und Höxter des Technischen Hilfswerkes hätten vor Ort viele Aufgaben gelöst, für die schweres technisches Gerät gefragt gewesen sei.
Das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverband Warburg und Kreisverband Höxter, der Malteser Hilfsdienst, Ortsverband Brakel sowie die Johanniter Unfallhilfe Holzminden hätten sich intensivst um die zahlreichen Menschen in der Innenstadt gekümmert, die mit kleineren oder größeren Wunden zu ihnen gekommen oder zu ihnen gebracht worden seien.
Ein ganz wichtiger Baustein bei der Erstversorgung seien die Notfallärzte gewesen. Unter der Leitung von Dr. Michael Stoltz hätten sie die Hilfsaktionen für die Verletzten koordiniert.
»Diese Situation zu verarbeiten, war für viele nicht leicht. Hinzu kam die Ungewissheit über das Schicksal von Angehörigen, Freunden und Arbeitskollegen. Die Betreuung dieser Menschen übernahm die Notfallseelsorge«, dankte der Bürgermeister auch diesen.
»Bereits um 9.30 Uhr hat sich Oberstleutnant Billmann vom ABC Abwehrbataillon 7 in meinem Sekretariat gemeldet und seine Hilfe angeboten«, freute sich Hermann Hecker: »Daraufhin wurden die Hilfskräfte der Bundeswehr, die sich vor allen Dingen aus vielen Rekruten zusammensetzten, angefordert, und die Bundeswehr hat vor Ort mit ihren Gerätschaften und ihren Soldaten großartige Hilfe geleistet.«
Der Bürgermeister: »Mögen diese Hilfsorganisationen, mögen all die vielen Helferinnen und Helfer, die uneigennützig und schnell vor Ort waren, ein Beispiel dafür sein, dass auch in der Stunde der größten Not niemand allein gelassen wird. Die Helfer waren das Licht im Dunkel dieses Tages.« Bei diesem Unglück habe sich wieder einmal mehr gezeigt, wie wichtig das Ehrenamt sei: »Was wären wir ohne die Menschen, die sich uneigennützig für ihre Mitmenschen einsetzen, die nicht nach Lohn oder ihrem Vorteil fragen?«

Artikel vom 17.12.2005