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Fest wurde musikalisch akzentuiert

Männerchor »Harmonie« füllte zweimal das Badestädter Kongresshaus

Bad Lippspringe (DD). Mit seinen beiden Chorkonzerten bescherte der Bad Lippspringer Männerchor Harmonie seinem Publikum im zweimal voll besetztem Kongresshaus eine wahre Vorweihnachtsfreude. Erstmals unter der »Regie« des neuen Chorleiters Ulrich Schneider, gelang es diesem, den besinnlichen und festlichen Charakter der Vorweihnachtszeit und des Weihnachtsfestes wie einen roten Faden musikalisch zu akzentuieren.

Majestätisch eröffnete der Chor mit klarer Intonation und innerer Anteilnahme den ersten Liederblock adventlicher Lieder mit »Hosianna, Davids Sohn« von Georg Joseph Vogler im Arrangement von Robert Sund, wobei die Vorbereitung der Ankunft des Herrn sich in den folgenden Chorsätzen »Macht hoch die Tür« im Satz von Arnold Kempkens und »Hoch tut euch auf« von Christoph W. Gluck fortsetzte.
Einen ersten Höhepunkt erlebten die Zuhörer mit dem Auftritt der Sopranistin Petra Merschmann, die zusammen mit dem Chor den zweiten Liederblock gestaltete. Mit der tröstlichen Melodie »Maria durch ein Dornwald ging« zog Petra Merschmann mit ihrem warmen ausdrucksvollen Timbre in der Stimme, gleich das Publikum in ihren Bann.
Die hierbei ausgelöste Spannung setzte sich ebenso im Chorsatz »Drei Kön«ge wandern aus dem Morgenland« fort, im feinsten Pianissimo vom Chor mit dem Lied »Wie schön leucht uns der Morgenstern« untermalt. Gab die Sopranistin hierbei dem Lied mit schlanker Sopranstimme der schlichten Melodik einen würdigen Raum, so brachte sie mit klarer Intonation und einer besonderen inneren Anteilnahme das »Ave Maria« aus der Oper »Cavalleria rusticana« von Pietro Mascagni zur Wirkung, wobei sie ausgesprochen einfühlsam von Ulrich Schneider am Klavier begleitet wurde.
Der dritte Liederblock gestaltete sich zu einem weiteren Höhepunkt Der Chor bestach im musikalischen Dialog mit Oboe und Klarinette des Trios 108 bei der Interpretation des Liedes »Ein Engel ist vom Himmel gekommen« von Klaus Ochs. Dialektik setzte sich auch im Stück »Ein Kind gebor«n zu Bethlehem« von Michael Pretorius fort, wobei die von den Solisten und dem kleinen Chor interpretierten Strophen mit einfühlsamer Vertrautheit und die vom Gesamtchor gesungenen Strophen mit expressiver Kraft vorgetragen wurden. Diese ausgefeilte Dynamik fand schließlich ihren Höhepunkt im Weihnachtslied »Es ist ein Ros entsprungen« von Michael Pretorius, wobei die Glocken mit heiligem Klang in einem strahlenden Forte mit großer Intensität von den Sängern zum Schwingen gebracht wurden.
Ulrich Schneider animierte schließlich auch das Publikum zum Mitsingen, das begeistert mit dem Chor den Kanon »Seht die gute Zeit ist da« sang.
Ein lang anhaltender Schlussapplaus forderte schließlich noch zwei Zugaben ein. Die Sopranistin Petra Merschmann und die Harmonie bedankten sich mit dem wunderschönen Abendlied »Guten Abend, gute Nacht«.
Zwischen den Liedern begeisterte zudem das Trio 108 (Karin Wöhrmann an der Oboe, Ulrich Winsel, Klarinette und Sven Kükenbrink, Fagott) mit verspielten Interpretationen und Variationen über deutsche und englische Weihnachtslieder.

Artikel vom 17.12.2005