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Das Wort zum Sonntag

Von Heinz-August Kixmüller, EC-Gemeinschaft Wehrendorf


Advent 2005! Hell erleuchtet ist die Fußgängerzone von Osnabrück. Alle haben sich Mühe geben, die Stadt im schönsten Lichterglanz erstrahlen zu lassen. Straßen und Häuser, Fenster und Türen sind wirklich wunderbar geschmückt. Weihnachten ist bald, das Fest der großen Freude.
Viele Menschen sind heute unterwegs. Kaum einer nimmt sich Zeit, stehen zu bleiben, sich umzuschauen, zu staunen und sich zu freuen. Sie sind viel zu beschäftigt, um die Botschaft der hell erleuchteten Straßen wahrzunehmen: Weihnachten ist bald.
Es gibt ja auch noch so viel zu bedenken, zu besorgen und vorzubereiten. Nur nichts vergessen. Die Gedanken fangen an zu kreisen. Der Horizont wird enger. Mehr und mehr dreht sich alles um mich selbst. Ich bin auf einmal von Weihnachten ganz weit entfernt.
Doch was ist das? Ein kurzes Flackern der vielen tausend Glühlampen und mit einem Schlag ist es stockfinster in Osnabrück. Auf einmal bleiben viele Menschen stehen, schauen sich um, sind erstaunt, schauen fragend in die Runde, sind verängstigt und in Sorge. Was ist los? Woher kommt die Dunkelheit? Wo ist das Licht geblieben? Nichts ist mehr zu erkennen von der festlichen Beleuchtung. Auf einmal wird Ihnen bewusst, wie hell, wie schön es vorhin noch war.
Bald ist Weihnachten? Nichts ist mehr davon zu erkennen, nichts mehr davon zu spüren. Ein Stromausfall hat dazu geführt, dass die Menschen Weihnachten, das Fest der Freude, wenn auch nur kurzzeitig, aus den Augen verloren haben. Wo ist die Freude geblieben? Nur gut, dass die Stromkreise sich neu ordnen lassen und wenig später alles wieder in gewohnt hellem Licht erstrahlt. Die Menschen haben sich schnell wieder gefasst, ihren Rhythmus wiedergefunden. Auf einmal ist der Gedanke wieder da. Bald ist Weihnachten!
Freut euch! Bald ist Weihnachten. Die Geschenke werden weiter gekauft und eingepackt. Der Weihnachtsbaum wird geschmückt, der Festtagsbraten eingekauft. Schnell noch ein paar Plätzchen gebacken, dann ist es soweit, das Fest kann beginnen. Doch halt, was wird aus Weihnachten, wenn wenn gerade da der Strom ausfällt? Fällt dann auch Weihnachten aus? Natürlich nicht! Auf dem Kalender steht doch unmissverständlich: »25. Dezember - Weihnachten«.
Ausfallen wird Weihnachten nicht, aber die Weihnachtsfreude wird getrübt, vielleicht bleibt sie hier und da sogar ganz auf der Strecke. Das kann und darf doch nicht sein, dass das Erleben der Weihnachtsfreude von einer reibungslosen Stromversorgung abhängig ist. Hier stimmt doch etwas nicht. Haben wir etwa das Wichtigste vergessen oder verdrängt?
Ist uns möglicherweise die eigentliche Weihnachtsbotschaft abhanden gekommen oder unbedeutend geworden?
Der Apostel Paulus formuliert diese Botschaft in seinem Brief an die Christen in Philippi so: »Freut euch ihr Christen. Und noch einmal sage ich es euch: Freut euch sehr, euch ist nahe der Herr« (Philipper 4,4-5). Das ist Gottes Weihnachtsbotschaft: »Ich bin in Jesus Christus zu euch gekommen. Ich bin für euch da, ich bin euch ganz nah. Glaubt es mir. Denkt an das Kind im Stall in Bethlehem. Christus der Retter ist da!«
Begreifen wir was Gott uns sagt? Begreifen wir, was da im Stall in Bethlehem geschieht?
Gottes Weihnachtsbotschaft können wir nur begreifen, wenn wir bereit sind, unsere Herzen für ihn zu öffnen.
Bald ist Weihnachten. Nutzen wir doch die Zeit, Gottes Weihnachtsbotschaft als eine an uns ganz persönlich gerichtete Botschaft aufzunehmen. Dann wird unsere Weihnachtsfreude in diesem Jahr vollkommen sein.

Artikel vom 17.12.2005