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»Firmen aufwändige Lasten abnehmen«

BANG will Unternehmen bei Ausbildung unterstützen - Netzwerk kreisweit tätig

Schloß Holte-Stukenbrock (bs). Besonders kleineren Unternehmen wird jetzt bei der Ausbildung von Fachkräften geholfen. Um die Ausbildungsplatzsituation zu verbessern, soll der Verein BANG (Berufliches Ausbildungsnetzwerk im Gewerbebereich) auch im Kreis Gütersloh gegründet werden.

»Der Verein wird Unternehmen von Bürokratie entlasten und aufwändige Ausbildungsaufgaben übernehmen. Der Kreis und die GT aktiv GmbH übernehmen die Anschubfinanzierung«, sagte gestern Bürgermeister Hubert Erichlandwehr bei der Vorstellung von BANG im Rathaus. Die Anschubfinanzierung beläuft sich auf 55 000 Euro. Die Vereinsgründung ist im Frühjahr kommenden Jahres geplant.
Unternehmen der Metallbranche aus dem ganzen Kreis können schon jetzt dabei mitmachen, losgehen soll die Initiative in Schloß Holte-Stukenbrock, Verl, Rietberg und Langenberg. BANG-Projektleiter Achim Gerling von der Gesellschaft für Projektierungs- und Dienstleistungsmanagement mbH stellte die Ziele und Arbeitsweise vor: Der gemeinnützige Verein soll über aktive Mitglieder - die Betriebe, die ausbilden - und Fördermitglieder verfügen. Der Auszubildende wird vom Unternehmen eingestellt, die Ausbildung übernimmt BANG im eigenen Trainingszentrum. Der Berufsschulbesuch wird dadurch aber nicht ersetzt. Der Vorteil für kleine und mittlere Unternehmen ist, dass das Netzwerk Dienstleistungen für das Unternehmen übernehmen kann, beispielsweise die Vorauswahl von Bewerbern für einen Ausbildungsplatz. »Wir sichten eine Vielzahl von Bewerbern, reichen geeignete an Firmen weiter«, so Gerling. Die Entscheidung, wer genommen wird, bleibe beim Unternehmen. »Wir nehmen Unternehmen Lasten der Ausbildung ab, sichern durch eigene Trainingszentren und Werkunterricht die Qualität der Ausbildung.«
Peter Stolper, ehemaliger Hauptschullehrer, der sich an der Lisa-Tetzner-Schule ehrenamtlich weiter für die Berufsorientierung der Jugendlichen einsetzt, betonte: »Ich hoffe, dass viele Unternehmen BANG unterstützen und somit mehr Jugendliche einen Ausbildungsplatz erhalten.«
Verls Bürgermeister Paul Hermreck sieht als großen Vorteil von BANG an, dass die Auszubildenden im Unternehmen sind, dort praktisch arbeiten können, aber hohe Ausbildungsstandards in den Trainingszentren gesetzt würden.
Das Ausbildungsnetzwerk BANG existiert beispielsweise schon in Büren, Warburg und Lippe. Der fünfte Standort eines BANG-Trainingszentrums wird nun in Gütersloh beim Kolpingbildungswerk entstehen.
Ziel ist es, 12 bis 15 Jugendliche jährlich in eine Ausbildung zu bringen. Begonnen werden soll diese im Herbst 2006. Jugendliche, die Interesse an einer Ausbildung im Metallbereich haben, sollten sich dafür jetzt umgehend bewerben. Ansprechpartnerin für Jugendliche ist Andrea Kiebach in Paderborn, Tel. 0 52 51/77 60-45.
Unternehmen, die ausbilden wollen, aber bürokratische Hürden und den Aufwand scheuten, können sich an Achim Gerling wenden, Telefon 0 52 51/77 60-46. Der Projektleiter wird sich zudem gezielt an Unternehmen wenden und BANG vorstellen. Das Ausbildungsnetzwerk arbeitet eng mit der Industrie- und Handelskammer und mit den Übergangscoaches an den Hauptschulen der Kommunen zusammen.

Artikel vom 16.12.2005