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Heißer Teegenuss bei Eis und Schnee

WDR-Mitarbeiterin Susanne Streich verteilt kostenlose Teeproben an die Passanten.

»Hallo Ü-Wagen« mit Julitta Münch macht zum ersten Mal Station in der Innenstadt

Bünde (jp/os). Wenn es draußen schneit und friert, was gibt es da Schöneres als einen heißen und wohlriechenden Tee? Das fragte sich auch das Team um Julitta Münch.

Aus dem winterlichen Bünde wurde die Live-Sendung »Hallo Ü-Wagen« Samstag auf WDR 5 übertragen. Heißen Tee brauchten alle Akteure, denn es schneite und die Hände und Füße wurden trotz der Wärmestrahler auf der Bühne kälter und kälter.
Erstmals präsentierte Moderatorin Julitta Münch ihre Sendung aus der Zigarrenstadt. Unter der Kirchenmauer am Bünder Rathausplatz verfolgten viele interessierte Zuschauer die Sendung zum Thema »Sag mir, was du trinkst - Mode-Tees«. Münch, die mit ihrer Sendung seit vielen Jahren auch für provokante und heikle Themen bekannt ist, wählte bewusst dieses zur Weihnachtszeit passende Thema. In Bünde entstand eine interessante Diskussion über die richtige Wirkung, Zubereitung und Anwendung von Tee, die in ganz NRW live verfolgt werden konnte.
Für die richtige Übertragung sorgte Tontechnikerin Ulla Ulrich, die getrennt von Bühne und Publikum auf dem Übertragungsanhänger untergebracht war. »Auf diesem Monitor hier verfolge ich das Geschehen auf der Bühne. Je nachdem wo sich die Moderatorin gerade befindet, muss die Beschallung anders reguliert werden. Besonders bei Livesendungen kommt es auf das richtige Timing an. Was gesendet ist, ist gesendet«, beschrieb Ulrich die stressige Arbeit. So sorgte sie nicht nur für die richtige Akustik bei Julitta Münch, sondern auch bei der Bünder Teeladenbesitzerin Michaela Flöring, Lebensmitteltechniker Christoph Strohmeyer, Ärztin Dr. Bärbel Kullig und Apothekerin Dr. Hiltrud von der Gathen.
»Der Teemarkt in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt. Der Kaffee dominiert zwar absolut, trotzdem fragen Konsumenten immer mehr nach Tee, da sie an einem gesunden Leben interessiert sind«, betrachtete Christoph Strohmeyer das Thema unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. So seien besonders Früchte- und Kräutertees gefragt. Das sah auch Michaela Flöring so, die in Bünde einen Teeladen besitzt und sich seit mehr als 20 Jahren mit dem Thema beschäftigt. Ihr Verhältnis zum Tee wuchs mit den Jahren, denn in ihrer Kindheit trank sie nur Tee, wenn es ihr schlecht ging. Vom Teegenuss schreckte das eher ab. Es änderte sich, als sie begann, in einem Teeladen zu arbeiten, den sie später übernahm.
Die Moderatorin sprach mit der Teekennerin über die unterschiedlichsten Sorten, über Herstellung, Duft und Modetees. »Im Augenblick duftet alles nach Weihnachten«, erzählte Manuela Flöring. Weihnachtstees seien im Advent der Renner, die Jahreszeit bestimme das Angebot an Modetees. »Viele Kunden kaufen allerdings immer wieder dieselben Tees. Sie probieren mal andere, kommen dann aber meist zu ihrer Marke zurück.«
Michaela Flöring stellt selbst Tees nach fremden und eigenen Rezepten zusammen und erfindet immer wieder neue Kreationen. »Wenn Leute in meinen Laden kommen, wollen sie nicht nur kaufen, sondern auch etwas sehen. Der Teeladen ist eine Erlebniswelt für alle Sinne», sagte Flöring.
Gesprochen wurde an diesem kalten Morgen auch über die Geschichte des Tees, über seine Wirkung, die ganz unterschiedlich sein kann, wie die Publikumsreaktionen zeigten, und über die Qualität des Tees. Gibt es einen Qualitätsunterschied zwischen Tee in Beuteln, die schnell zuzubereiten sind, und Tee in Tüten, »den man sehen kann«, wie Julitta Münch bemerkte? »Nein«, versicherte Christoph Strohmeyer, Lebensmitteltechniker und Leiter Qualitätssicherung bei der Firma »Teekanne«. »Die Qualität ist die gleiche, versicherte der Fachmann. Auch der Teebeutel sei ein hochwertiges Produkt.
Mit gesundheitlichen Aspekten von Tees wie »Garten des Sultans», »Wind der Savanne« oder »Heiße Liebe« beschäftigten sich Dr. Bärbel Kullig und Dr. Hiltrud von der Gathen. Beide stimmten überein, dass die Inhaltsstoffe Koffein und Teein im wesentlich zwar identisch seien, Tee aber gesünder sei als Kaffee. Die einzigen Deutschen, die das bisher erkannt haben, sind die Ostfriesen. Während durchschnittlich 25 Liter Tee in Deutschland pro Jahr getrunken werden, sind es in Ostfriesland 250 Liter. Auch der durchschnittliche Teekonsum einiger Bünder sollte sich am Samstagvormittag um einige Liter erhöht haben, verteilte das WDR 5- Team doch kostenlose Teeproben

Artikel vom 19.12.2005