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Beziehung
zu einem Kind

Mann wegen Missbrauch verurteilt

Von Ingo Schmitz
Marienmünster (WB). Ein 39-jähriger Mann aus Marienmünster ist gestern von der Jugendkammer des Landgerichts Paderborn wegen sexuellem Missbrauch eines Kindes verurteilt worden. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Der gelernte Maschinenschlosser hatte sich im Jahr 2004 mit einem damals 13-jährigen Jungen aus einem Kinderheim angefreundet. Vor Gericht sagte der 39-Jährige gestern aus, dass sich zwischen den beiden eine »Liebesbeziehung« entwickelt habe. Zwischen Januar und März 2004 kam es zu den vorgeworfenen sexuellen Handlungen. Der Junge habe bereits zuvor homosexuelle Erfahrungen gemacht und sei mit den Handlungen des 39-Jährigen einverstanden gewesen, berichtete der Vorsitzende Richter Stefan Schäfer auf Anfrage.
Die Beziehung habe noch einige Monate weiter bestanden -ĂŠallerdings war der Junge zu dem Zeitpunkt bereits 14 Jahre und der Angeklagte konnte somit für die sexuellen Handlungen nicht mehr belangt werden.
In der Verhandlung vor dem Paderborner Landgericht wurde der Lebensweg des bereits vorbestraften Maschinenbauschlossers in allen Facetten beleuchtet. Als Kind landete er in einem Heim und später in einer Pflegefamilie. Doch auch hier fand er nach Angaben des Richters nicht den nötigen Halt, da die Pflegemutter frühzeitig verstarb. Im Jahre 1999 war er bereits vom Amtsgericht Brakel wegen sexuellem Missbrauch verurteilt worden. Die Bewährungszeit hatte er ohne Rückfall durchgehalten.
Inzwischen befindet sich der Mann in Therapie und hat eine feste Arbeit. Daher setzte das Gericht die Strafe von einem Jahr und neun Monaten zur Bewährung aus. »Der Angeklagte will an sich arbeiten und sein Leben nun in vernünftige Bahnen lenken«, stellte der Richter fest.

Artikel vom 16.12.2005