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Festlich und fröhlich gestimmt

Feuerwehr-Musikzug und »TonArt« begeistern mehr als 400 Besucher

Borgholzhausen (Felix). Da staunte selbst ein so erfahrener Dirigent wie Wayne Tucker: So voll wie am Sonntagabend hatte er selten eine Kirche gesehen. 400 Plätze bietet das katholische Gotteshaus den Besuchern. Und doch mussten die Mitglieder des Feuerwehr-Musikzuges und Küsterin Isabell Kühn weitere Stühle heranschaffen. Kein Wunder, denn das Weihnachtskonzert, diesmal in Kooperation mit dem Chor »TonArt« aus Werther, war etwas ganz Besonderes.

Mit den feierlichen Klängen des englischen Weihnachtsliedes »The first Noel« wurden die Besucher gleich zu Beginn des Konzertes in festliche Stimmung versetzt. Dazu trugen auch die unzähligen Kerzen bei, die der Musikzug im Altarraum aufgestellt hatte, und die farbigen Spots, die ihr Licht an die Rückwand der Kirche warfen. Im Vordergrund aber stand ganz klar das musikalische Können des Orchesters und des Chores.
Zum ersten Mal spielte der Feuerwehr-Musikzug die leisen Töne der Elisabeth-Serenade, um anschließend mit »Do they know it's Christmas« so richtig Gas zu geben und frenetischen Beifall zu ernten. Premiere hatten auch der »Clog Dance« sowie das Stück »Romance and Rondo«, das nicht nur wegen seines Stilbruchs auffiel, sondern auch durch das äußerst gekonnte Euphonium-Solo von Andree Juranek.
Auch der Chor »TonArt« unter Leitung von Jörg Hoffend hatte das Publikum schnell für sich eingenommen: Eine christliche Version der »Highland Cathedral«, der Gospel »Witness« und schließlich »Amazing Grace«, bei dem Kordula Rauch mit ihrem Solo brillierte, - die Stimmung stimmte in der katholischen Kirche.
Nicht zuletzt, weil auch die Besucher immer wieder aufgefordert wurden, sich mit ihren Stimmen zu beteiligen. Ob »Alle Jahre wieder«, »Es ist für uns eine Zeit angekommen« oder »Zu Bethlehem geboren« - in der Kirche erschallte die Stimmgewalt von Orchester und Besucher-Chor. Moderatorin Christine Ziervogel hatte sich gut auf das Konzert vorbereitet: Sie erklärte besondere Weihnachtsbräuche in anderen europäischen Ländern.
In seiner Lesung »Ein Raum in der Herberge« erzählte Karl-Dieter Menke von spontaner und im Text einfach nicht vorgesehener Nächstenliebe während der Proben zu einem Krippenspiel. »Halt, wartet«, rief da der darstellende Wirt Maria und Josef nach: »Ich habe noch ein Zimmer bei mir zu Hause frei«.
Zum Abschluss des Weihnachtskonzertes, zu dem traditionell kein Eintritt erhoben wird, aber Spenden gerne gesehen sind, zogen »TonArt« und Musikzug noch einmal alle Register: Ein weiteres Solo von Kordula Rausch zu »Hark the Herald Angels sing«, eine bunte »Christmas selection« - und ein Publikum, das Zugabe um Zugabe forderte und sich erst verabschiedete, als es bei einem triumphalen und in letzter Minute von Wayne Tucker für das Orchester arrangierten »Tochter Zion« selber noch einmal mit im Boot war. Für die Augen und vor allem für die Ohren war dies ein wahrlich besinnliches Weihnachtskonzert.

Artikel vom 20.12.2005