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Von Annemargret Ohlig

Bielefelder
Südlicht

Neuer Fürsprecher


Es ist ein Reizthema seit etwa zehn Jahren: der Ausbau samt Landebahnverlängerung des Flugplatzes Windelsbleiche. Die Pro- und Kontra-Diskussion ist höchst emotional geführt worden. Politik, Wirtschaft, Anlieger und Flieger - alle fühlten sich be- und getroffen. Polemik und Unterstellungen waren an der Tagesordnung.
»Salamitaktik« wurde dem Geschäftsführer der Flughafen Bielefeld GmbH vorgeworfen. Er habe den Flugplatz scheibchenweise aufrüsten lassen. Oder: Entscheidungen wurden zugunsten der Flieger und gegen die Anwohner getroffen, wetterte nicht nur die Bürgerinitiative.
Besonders Oberbürgermeister Eberhard David geriet heftig in die Kritik. David hatte sich in der Vergangenheit stets unzweideutig für die Landebahnverlängerung ausgesprochen und eingesetzt. Auch gegen die Meinung seiner eigenen Parteifreunde in der Senner Bezirksvertretung. Für die Bielefelder Wirtschaft sei der Verkehrslandeplatz Windelsbleiche mit verlängerter Landebahn unabdingbar. Sonst wäre in Bielefeld eine große Zahl an Arbeitsplätzen in Gefahr, so der Oberbürgermeister.
Zwar wies David darauf hin, dass der »Status quo« in Windelsbleiche erhalten bleiben müsse. Ob sich bei einer festgeschriebenen Zahl an Flugbewegungen der Platz wirtschaftlich betreiben lässt, diese Antwort blieben die Beteiligten den Fragestellern schuldig.
Um so überraschender ist Davids jüngste Aktion: Der Brief an den Regierungspräsidenten in Münster. Darin macht der OB unmissverständlich deutlich, dass die neuen Startpunkte auf der verlängerten Landebahn nicht - wie vom Geschäftsführer der Flughafen GmbH gewünscht - von allen Geschäftsflugzeugen genutzt werden dürfen.
Die Flugplatzanwohner haben einen neuen Fürsprecher gefunden.

Artikel vom 17.12.2005