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An Kiri Te Kanawa gescheitert

Robert Sokolowski aus Hövelhof: schwierige Fragen bei Günther Jauch

Von Jürgen Spies
Hövelhof (WV). »Es war ein aufregendes Erlebnis, und zum Schluss gab es noch ein schönes, unverhofftes Weihnachtsgeschenk«, ist Robert Sokolowksi aus Hövelhof nicht sonderlich enttäuscht, dass er gestern Abend in der RTL-Sendung »Wer wird Millionär?« 'nur' 8 000 Euro gewann. Der 30-Jährige scheiterte letztlich an einer Frage, die man vom Schwierigkeitsgrad her wohl eher jenseits der 64 000 Euro-Hürde erwartet hätte.

Robert Sokolowski zählte zu den zehn Kandidaten, die nach ihrer Bewerbung per Zufall eine Einladung ins TV-Studio bekommen hatten: »Ich habe nur einmal die Bewerbungs-Hotline angerufen - das klappte prima«. Schon am nächsten Tag rief RTL zurück und sagte dem gebürtigen Rostocker, dass er zu den Kandidaten zählt. Der Justizvollzugsbedienstete musste seine drei Telefon-Joker angeben und den Personalausweis zu RTL faxen. Wenig später saß er schon im Fernsehstudio.
Als Robert Sokolowksi dann noch eine von Günther Jauch gestellte Frage schneller als die neun anderen Kandidaten beantworten konnte, durfte er auf dem Stuhl gegenüber von Jauch Platz nehmen. »Da schlug mir das Herz bis zu den Ohren. Ich kann mich auch gar nicht mehr an Einzelheiten erinnern. Das lief alles wie im Film. . .«, war der Hövelhofer vom gleißenden Licht, der extremen nervlichen Anspannung und dem Wissen, jetzt von einem Millionenpublikum beobachtet zu werden, verständlicherweise beeindruckt.
Die Fragen-Reihe begann ganz harmlos - so wie es halt immer bei Jauch ist. Doch schon bei 4 000 Euro kam Robert Sokolowski ins Grübeln. Gefragt wurde nach dem Titel eines Jugendbuches von Leonie Ossowski. Zur Auswahl standen unter anderem »Die große Sause«, »Die große Flatter«, »Die große Biege« und eine vierte Alternative. Der Kandidat aus der Sennegemeinde musste Joker opfern. »Ich hatte "Die große Sause" im Kopf. . ., so Sokolowski, der das Buch "Die große Flatter" offenbar mit dem französischen Film "Die große Sause" verwechselte.
Ganz kompliziert wurde es dann bei der 8 000-Euro-Frage. Jauch wollte wissen, wer oder was »Kiri Te Kanawa« ist. . . »Ich bin ja nicht blöd, aber davon hatte ich echt keine Ahnung«, gesteht der 30-Jährige. Zur Antwort-Auswahl standen unter anderem "finnischer Volkstanz", "neuseeländische Opernsängerin" und "Tokioter Hängebrücke". Sokolowski zog den Telefonjoker. Doch auch Joker Peter Glocker, ein Pädagoge aus Dortmund, wusste nicht, dass es eine neuseeländische Opernsängerin namens Kiri Te Kanawa gibt. Der Hövelhofer passte und stieg aus.
»So eine Frage hätte ich wirklich erst später vermutet«, zeigte sich der Kandidat erstaunt.
Die 8 000 Euro kommen gerade passend: »Wir sind umgezogen, außerdem war ein anderes Auto sowieso fällig; dafür brauchen wir jetzt keinen Kredit aufnehmen«, freut sich der frisch Verheiratete, dessen Ehefrau schwanger ist, über seinen Gewinn.

Artikel vom 17.12.2005