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Selbst Direktor Hoet ist begeistert

Johanna Zollers Foto gewinnt ersten Preis beim Wettbewerb des MARTa-Museums

Von Karen Hillmann
Gütersloh (WB). Von dieser Auszeichnung wurde Johanna Zoller völlig überrascht: Am Mittwochabend erhielt die Gütersloher Künstlerin im MARTa Herford einen ersten Preis für ihre Fotografie, die sie anlässlich der Ausschreibung »MARTa - Eine Begegnung mit der Kunst« eingereicht hatte.

»Der Preis bedeutet eine Anerkennung für mein künstlerisches Werk«, freut sich Zoller. Eigentlich hatte ihr Ehemann, WESTFALEN-BLATT-Mitarbeiter Johannes Zoller, der mit einer Skulptur an dem Wettbewerb teilgenommen hatte, einen Brief bekommen, in dem er als einer der Preisträger benannt worden war. Bei der Preisübergabe stellte sich dann heraus, dass es sich um einen Irrtum handelte - das Bild von Johanna Zoller hatte die Jury überzeugt. »Die Arbeiten meines Mannes sind viel besser, er hätte den ersten Preis haben sollen. Ich glaube immer noch, dass eine Verwechslung vorliegt«, kann es die Künstlerin gar nicht so recht glauben. Aber laut des Museumsteams hatte Museumsleiter Jan Hoet selbst den Ausschlag in der fachkundigen Jury gegeben und bei dem Foto von Johanna Zoller gesagt: »Das ist das Beste!«
Bei der Ausschreibung ging es um eine Auseinandersetzung mit der Architektur des MARTa-Gebäudes, das von Frank Gehry entworfen worden war. Insgesamt 175 Arbeiten waren für den Wettbewerb eingereicht worden, 48 davon wählte die Jury aus, wobei drei Werke jeweils einen ersten Preis erhielten. Die Preisträger durften sich über eine Druckgraphik von Frank Gehry mit dem Entwurf des MARTa Museums sowie eine Eintrittskarte für ein ganzes Jahr freuen.
»Ich habe wirklich nicht viel von dem Thema gewusst, als ich das Bild einreichte«, erzählt Johanna Zoller. Sie wählte, als sie von dem Wettbewerb hörte, ihr derzeitiges Lieblingsfoto aus. Zufälligerweise hatte die Fotografie gerade etwas mit Design und Kunst zu tun. »Ich glaube, dass der Jury gefallen hat, dass es sich um eine Fotografie handelt, denn zahlreiche Teilnehmer haben Arbeiten mit Buchstaben oder Modelle des Museums eingereicht«, mutmaßt die Künstlerin.
Das Bild, auf dem in einer Reihe hintereinander ein Kühlschrank, ein Tisch sowie eine Matratze stehen und dazwischen Tänzer zu sehen sind, entstand bereits 1998. Damals fotografierte sie im Forum in Leverkusen während der Probe eines neuen Tanzstückes.
Die ausgebildete Grundschullehrerin beschäftigt sich seit 1974 mit der künstlerischen Fotografie. »Eine Auszeichnung durch Jan Hoet, der weltbekannt ist, bedeutet mir sehr viel«, freut sich Zoller. Die Fotografie hängt jetzt in der Ausstellung im MARTa, wo sie noch bis zum 8. Januar 2006 zu sehen ist.

Artikel vom 16.12.2005