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Neues Gartencenter:
Chancen stehen gut

»Blumen Richter« will Produktpalette erweitern

Bünde (-gl-). Die Planung des Gartencenters, das Peter Richter und Sohn Marcel gemeinsam auf der 2,5 Hektar großen Fläche an der Holser Straße/Lange Wand verwirklichen wollen, wird auf der Grundlage des vorgelegten Entwurfes fortgeführt.

Allerdings sollen von Mitarbeitern der Stadtverwaltung mit dem Grundstücksbesitzer und dem Investor noch Gespräche mit dem Ziel geführt werden, ob auch noch Alternativlösungen für die Verwirklichung eines solchen Centers möglich sind. Diesen Beschluss fassten die Mitglieder des Bünder Planungsausschusses während der Sitzung am Donnerstagabend im Bünder Rathaus.
»Regionalplanerisch hat die Bezirksregierung zugestimmt. Jetzt geht es darum, führen wir die Planung fort oder stellen wird sie ein«, konfrontierte Planungsamtsleiter Ernst-Georg Pichler die Planungausschussmitglieder gleich zu Beginn mit der entscheidenden Frage.
Friedel Heitkamp (CDU) wollte wissen, ob die Stadt die Möglichkeit habe, Berufsgruppen zu schützen, gehe der Einzugsbereich für ein solches Center durch weit über die Grenzen Bündes hinaus. Werde eine solche Investition in Kirchlengern, Rödinghausen oder gar in Niedersachsen getätigt, stelle sich die gleiche Frage für Gärtnereien in allen Kommunen ebenso. »Wichtig ist doch, dass sich Grundstückseigentümer und Investor einig sind. Unter diesem Gesichtspunkt ist die CDU dafür, die Planung für den vorgesehenen Standort weiter zu betreiben. Dann haben wir ein solches Gartencenter in unserer Stadt. Der Bedarf dafür besteht und würde manchen Kunden ein Fahrt über die Landesgrenze in die Niederlande ersparen«, meinte Heitkamp - schließlich könne man um Bünde keine Mauern ziehen.
Ähnlich sah es auch Eyup Odabasi von den Grünen. Allerdings könne er aus ökologischen Gründen der Planung nicht zustimmen, weil eine aus Landschaftsfläche jetzt im Flächennutzungsplan als »Sonderfläche - Gartencenter« ausgewiesen werden solle. Allerdings forderte er auch, vergleichbare Alternativen aufzuzeigen. Besonders wies Odabasi darauf hin, Lärmschutzauflagen strikt einzuhalten.
Die Verkehrsführung war ein weiteres Thema der Diskussion. Beigeordnete Heinz Brockmeier unterstrich zu diesem Punkt, dass die Verkehrsfrequenzen nicht überschätzt werden sollten. »Wir haben dort übergeordnete Straßen, die die Fahrzeuge gut aufnehmen können. Auf keinen Fall müssen wir Verkehre zu lassen, für die die Straßen nicht ausgelegt sind«, betonte er. Auf der Wasserbreite komme es auch schon mal zu Staus. »Dann müssen die Verkehrsteilnehmer eben mal warten. Nach meiner Meinung ist ein solches Projekt von der Infrastruktur lösbar«, urteilte der Beigeordnete und wies darauf hin, dass Details der Planung bei der Offenlegung noch ausführlich diskutiert werden müssten.
Planungsamtsleiter Pichler wies daraufhin, dass wie bei dem Richter-Center in Magdeburg Wälle als Lärmschutz dienen würden, die dann mit Pflanzen besetzt seien und immer wieder nach Verkauf erneuert würden.
Planungsausschussvorsitzender Rolf-Erich Rabe (SPD) regte an, auch unter dem Gesichtspunkt der Kaufkraftstärkung für Bünde mit dem Grundstückseigentümer und dem Investor über Alternativen beispielsweise im Industriegebiet zu sprechen. Dafür war Katja Birkenstock (FDP) nun gar nicht zu haben. »Ein solches Garten-Center gehört nach meiner Meinung nicht ins Industriegebiet zwischen Fabriken«, war sie strikt gegen ein solches Ansinnen.
Christoph Lübeck unterstützte den Vorschlag des Ausschussvorsitzenden, nach Alternativen zu fragen. »Vorrangig aber muss die Weiterführung der Planung an dem vorgesehenen Standort sein«, sprach er sich für das Gartencenter aus.
Für Investor Peter Richter steht fest: »Wir errichten ein solches Center in der Region. Wenn nicht in Bünde, dann eben anderswo. Sobald grünes Licht gegeben wir, können wir mit dem Bau sofort beginnen.« Im Geschäft an der Holser Straße will Richter das Schnittblumenangebot erweitern und Hydrokulturen forcieren. In dem Gartencenter sind dann alle Pfanzen zu bekommen.

Artikel vom 17.12.2005