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WM sorgt für viel Wirbel

Planungen laufen an - Bürgermeisterin schon im Portugal-Trikot

Von Judith Frerick
Harsewinkel (WB). Die Gerüchteküche brodelte gestern in Harsewinkel: Beziehen auch die portugiesischen Journalisten Quartier in der Mähdrescherstadt? Die Antwort lautet »Nein«. Leider. »Bei uns hat niemand angeklopft«, sagten Anne und Heinz Poppenborg vom gleichnamigen Hotel. Und bei den anderen »Herbergen«? Fehlanzeige. Statt dessen sahen sich die Journalisten gestern beim Nachbarn in Gütersloh nach geeigneten Quartieren um.

Journalisten hin oder her - die Nachricht, dass die portugiesische Nationalmannschaft zur Fußball-WM im Marienfelder »Hotel Klosterpforte« residieren wird, hat schon für viel Wirbel in Harsewinkel gesorgt. »Als Stadt sind wir froh, dass Reinhold Frie den Zuschlag der Portugiesen bekommen hat«, strahlte Wirtschaftsförderer Markus Wiegert, bei dem alle WM-Fäden im Rathaus zusammenlaufen. Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide, die gestern Abend zur Ratssitzung bereits in einem Portugal-Trikot erschien, formulierte es so: »Ich bin froh, dass Portugal zu Gast bei Freunden in Marienfeld sein wird. Und ich hoffe auf das Endspiel Deutschland gegen Portugal«.
»Jetzt tasten wir uns erst einmal vor«, so Markus Wiegert. Konkrete Veranstaltungen seien noch nicht unter Dach und Fach. Trotzdem schmiedet man schon eifrig Pläne. Am Mittwochabend setzten sich der Wirtschaftsförderer, Stadt-Pressesprecherin Mechthild Walter sowie Christina Venzke und Reinhold Frie vom »Hotel Klosterpforte« an einen Tisch, um die groben Eckdaten abzustimmen. »Ein Besuch der Nationalmannschaft im Harsewinkeler Rathaus wäre schon toll. Aber das muss man natürlich alles mit den Sicherheitsrichtlinien der FIFA abstimmen. Diesbezüglich werden wir im Januar Gespräche führen«, verriet Markus Wiegert, der auch schon ein wenig im WM-Fieber ist.
Gleichzeitig denkt man im Rathaus über eine Großbildleinwand - etwa auf dem Rathausplatz - nach. »Allerdings nur bei fußballerischen Leckerbissen. Ansonsten kann man gemütlich in der Stammkneipe die Spiele genießen«, dachte der Wirtschaftsförderer laut. Weitere Angebote seien in Planung, so Wiegert. »Sicherlich wollen wir die Portugiesen angemessen begrüßen. Und auch an Ausflüge in die Region werden wir denken. Dazu nehmen wir auch die Wirtschaftsförderung des Kreises und OWL Marketing mit ins Boot. Darüber hinaus könnten wir einen zweisprachigen Veranstaltungskalender erstellen«, überlegte Wiegert, der nicht außer Acht lassen wird, was andere Kommunen anbieten.
Spätestens Ende Januar wird aber Tacheles geredet. »Anfang des Jahres erfahren wir von der FIFA, welche Sicherheitsvorkehrungen wir treffen müssen. Im Moment ist alles noch relativ ruhig«, betonte die Direktionsassistentin der »Klosterpforte«, Christina Venzke.

Artikel vom 16.12.2005