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Anschluss an
A 33 bringt
Entlastung

Fünf Straßenvarianten vorgestellt

Schloß Holte-Stukenbrock (bs). Der Bau der so genannten Kipshagentrasse würde eine deutliche Verkehrsentlastung für Stukenbrock bringen, in Verbindung mit dem Bau eines neuen Anschlusses an die A33 südlich der Ostritzer Straße ergebe sich eine Entlastung auch in Schloß Holte, führte Verkehrsplaner Dr. Peter Hohle am Mittwoch Abend aus.
Der Wirtschafts-, Bau- und Stadtentwicklungsausschuss sowie der Ordnungs-, Umwelt- und Verkehrsausschuss tagten, um sich den Bericht der Ingenieurgruppe für Verkehrswesen und Verfahrenstechniken (IVV) GmbH & Co. KG aus Aachen vorstellen zu lassen. Beschlossen wurde einstimmig, die Bewertung der Vorschläge zur Beratung an die Fraktionen zu verweisen, bevor das weitere Vorgehen in den beiden Ausschüssen behandelt wird.
Seit Jahren wird an der Verkehrsplanung gearbeitet, verschiedenen Trassen und Varianten waren und sind im Gespräch, um eine Entlastung der Hauptstraße in Stukenbrock, aber auch der Bahnhofstraße und Oerlinghauser Straße zu erreichen.
Der Planer stellte fünf Varianten vor. Eine Ortsumgehung für Stukenbrock über den Straßenzug Römerstraße/Spellerstraße, Siemensweg und die neue Kipshagentrasse zur Bielefelder Straße sei sinnvoll. Der Autobahnanschluss sollte nur ein Halbanschluss in Richtung Norden werden (Variante C3). Das bedeutet: Auffahren ist nur in Richtung Bielefeld möglich, Abfahren nur aus Richtung Bielefeld. Das reicht aus, da Auf- und Abfahrten in Richtung Paderborn nur Belastungsrückgänge auf der Paderborner Straße, der Alten Poststraße und der südlichen Kaunitzer Straße auslösen. Die werden für weniger bedeutsam gehalten, da der Halbanschluss Entlastung für die starkbefahrenen Straßen in Schloß Holte bringen würde.
»Das Ziel ist, Verkehrsverhältnisse zu optimieren und sensible Bereiche zu entlasten«, sagte der Planer. Bei den ersten beiden Varianten (neuer Anschlusspunkt, Voll- oder Halbanschluss, an die Autobahn A 33 mit Anbindung an den Straßenzug Römerstraße, Spellerstraße, Ostritzer Straße) lassen sich beachtliche Entlastungen erreichen. Doch würde der Verkehr in der Mergelheide als Zubringer deutlich zunehmen.
Neben der favorisierten Variante »Kipshagentrasse« mit Halbanschluss wurde diese Trasse auch ohne Autobahnanschluss und mit einem Vollanschluss geprüft. Die meisten Vorteile sahen die Planer allerdings bei der Variante C3.
Verglichen mit dem Fall, dass nichts geändert wird, geht bei dieser Variante beispielsweise der Verkehr auf der Hauptstraße von 10 200 Fahrzeugen täglich auf 4500, auf der Augustdorfer Straße von 9500 auf 3500 zurück. Deutliche Entlastungen ergeben sich auch auf der Holter Straße (Oststück 10 300 auf 6300 und Weststück 6200 zu 3800). Entlastet, wenn auch in geringeren Maße, würden Bahnhofstraße, Dechant-Brill-Straße und Oerlinghauser Straße in Schloß Holte.
Ludwig Rieke (Sachkundiger Bürger/Grüne) meinte, die Lärmbelastung werde durch den Rückgang des Verkehrs kaum sinken. Seine Frage nach den Kosten für die Kipshagentrasse und die Anschlussstelle beantwortet Peter Hohle mit geschätzten jeweils eine Million Euro, beziehungsweise 700 000 bis 800 000 Euro für den Halbanschluss. Abgesehen vom Lärm trenne der viele Verkehr auf der Hauptstraße Stukenbrock. Bei niedrigerer Belastung sei die Trennung geringer. Durch Tempo 30 sei der Verkehr auf die Umgehungsstraße zu bringen.
»Wir fühlen uns ein Stück weit bestätigt«, betonte Jochen Gürtler im Namen der SPD-Fraktion. Wegen der Kosten und der Umwelteingriffe müsse man das Vorhaben genau »gegenchecken«.
»Die Planung bestätigt, dass wir mit der dritten Auffahrt seit 15 Jahren Recht haben«, meinte Martin Wildemann (CSB-FWG). Klaus Streck (CDU) sagte, nur die Umgehungsstraße ohne Autobahnanschluss bringe nichts. Zwischen Umgehungsstraße und Autobahn befinde sich dann das Rathauszentrum in einer Sandwichsituation.
Wirtschaftsausschussvorsitzer Uwe Thost (CSB-FWG) sah die dritte Auffahrt als dringender als die Umgehungsstraße an. Sie sollte schnell kommen. Zum Auftakt der nun kommenden Diskussion meinte Verkehrsausschussvorsitzender Hans Schäfer: »Bei der Ortskernplanung haben wir gesehen, dass sich immer jemand freuen, aber auch immer ärgern wird.«

Artikel vom 16.12.2005