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Menschen in
unserer Stadt
Angelika Heidbrede
Autorin

Schreiben, das bedeutet für Angelika Heidbrede, sich Situationen aus dem eigenen Leben noch einmal vor Augen zu führen, Erlebnisse aufzuarbeiten. »Man hat einfach das Bedürfnis, man möchte etwas schreiben«, erklärt die 56-Jährige.
Ihr Interesse und ihre Freude am Schreiben entdeckte sie schon recht früh, schrieb viel Tagebuch. »So wie andere sagen, ich möchte unbedingt Klavier spielen können, war es mein Traum, wirklich mal ein Buch zu schreiben«, erzählt die Autorin. »Bis meine Lieben dann gesagt haben: Nun mach' es doch endlich.«
Und so verwirklichte sich die Mutter zweier erwachsener Kinder ihren Traum: Im Oktober vergangenen Jahres erschien ihr Erstlingswerk »Wer sagt denn, Chefs sind k(l)eine Engel?«. Unter dem Pseudonym Amelie Wittmann ließ die Nettelstedterin und gelernte Industriekauffrau ihre berufliche Laufbahn Revue passieren. Doch auf diesem »Traum« ruht sich die Autorin nicht aus. Inzwischen sind ihre Erzählungen »Der Neunzehnte« (in: Anthologie Collection deutscher Erzähler, Bd. 4) und »Die Bruchsteinmauer« (in: Dokumente erlebter Zeitgeschichte) erschienen. Beide Erzählungen sind ebenfalls autobiographisch geprägt. »Der 19. ist ein Datum, das sich wie ein roter Faden durch mein Leben zieht«, erzählt Angelika Heidbrede, die mit Handarbeiten und basteln auch in anderen Bereichen gerne kreativ tätig ist.
Kurzgeschichten in Form kleiner Gedichte hat sie ebenso schon verfasst, gesammelt in den Broschüren »Menschen auf meinem Weg« und »Was wir tun - was wir lassen«, sowie kleine Geschichten und Gedichte für Kinder. Gerade auf ihr Erstlingswerk hat die Autorin inzwischen schon eine Reihe amüsanter Reaktionen erhalten. Doch es muss nicht immer Lob sein: »Ich finde es wichtig, wenn ich überhaupt ein Feedback bekomme, egal ob nun gut oder schlecht«, sagt sie, vor allem mit Blick auf die großen Buchverlage.
Bevor ihr die Decke auf den Kopf fällt, entspannt sich Angelika Heidbrede übrigens gerne bei spontanen Kurzreisen - oder sie geht im Großen Torfmoor spazieren, zu dem sie sich vor Ort besonders hingezogen fühlt: »Mein Vater stammt aus Hille, meine Mutter aus Nettelstedt. Einmal in der Woche muss ich dorthin.«Julia Graf

Artikel vom 16.12.2005