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Nächster Protest im Januar

80 Prozent der Arztpraxen blieben gestern geschlossen


Kreis Gütersloh (mdel). Obwohl sie bei ihrem Hausarzt vor verschlossenen Türen standen, zeigten viele Patienten gestern Morgen Verständnis für die Protestaktion »Dienst nach Vorschrift« der Mediziner aus dem Kreis Gütersloh. Sie steuerten die Notdienstpraxen an, die gut zu tun hatten. Nach Angaben von Dr. Michael Prange - Sprecher der Ärztevereinigung Medi.Güt - haben sich in Gütersloh wie angekündigt 80 Prozent der niedergelassenen Ärzte an der Protestaktion beteiligt. »Wir hatten einen erstaunlichen Rücklauf«, erklärt Prange. In Verl blieben bis auf den Notdienst sogar alle Praxen geschlossen. Die dortigen Ärzte trafen sich zu einer Fortbildungsveranstaltung.
Mit dem Protest wollten die Ärzte den Patienten auch vermitteln, wie sich die Situation in einigen Jahren darstellen könnte. »Wer gestern in Verl mit dem Fuß umgeknickt ist, musste zur Behandlung nach Gütersloh fahren«, sagt Prange. Medi.Güt befürchtet in der Fläche ein Praxensterben, wenn sich die finanziellen Rahmenbedingungen für die Ärzte nicht ändern. »Dann kommt es zu einer erheblichen Ausdünnung«, so Prange.
Die gestrige Aktion soll nicht die letzte gewesen sein. Bereits im Januar sollen die Praxen erneut geschlossen bleiben, dann möglicherweise sogar für drei Tage um den Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Artikel vom 15.12.2005