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Bronzetafel erinnert an Bombenkrieg

Heimatverein Bad Lippspringe und Stadt teilen sich die Kosten über 1600 Euro

Bad Lippspringe (Kar). 2005 - Das Jahr der runden Geburtstage und Jubiläen in Bad Lippspringe geht mit einer nachdenklichen Note zuende. Seit wenigen Tagen ist am Eingang zum Arminiuspark eine bronzene Gedenktafel zu finden.
Sie erinnert die an den ersten großen Bombenangriff auf Bad Lippspringe am 15. Juli 1940 - vor 65 Jahren also. Gestiftet wurde sie von der Stadt und dem örtlichen Heimatverein.
Während der Angriff 1940 nur erhebliche Sachschäden zur Folge hatte, verloren bei einem zweiten Bombardement wenige Monate vor Ende des Krieges 18 Menschen in der Badestadt ihr Leben. Ihnen ist die Gedenktafel besonders gewidmet.
Rückblick: 15. Juli 1940. Für die Bad Lippspringer beginnt eine Nacht des Schreckens. Die kleine Kur- und Badestadt ist nur wenige Monate nach Kriegsbeginn Ziel britischer Flugzeuge. Laut Schadensbilanz der Stadtverwaltung brennen in dieser Nacht vier Bauernhöfe bis auf die Grundmauern ab. 30 Wohnhäuser gelten als schwer und 200 weitere als leicht beschädigt. 321 Menschen werden obdachlos und müssen evakuiert werden. Im Arminiuspark, wo am 15. Juli 1940 eine Reihe von Bomben nieder gehen, wird wenig später mit Billigung der örtlichen NSDAP ein Pflasterstück verlegt. Abgebildet darauf ist der Umriss einer Bombe und daneben der Schriftzug »15. Juli 1940«.
Das Pflaster verschwindet im Zuge verschiedener Umbauarbeiten der 50-er Jahre im Arminiuspark unter einer dicken Asphaltdecke.
Erst die Neugestaltung des weitläufigen Geländes zum Allergie- und Kommunikationspark (Expoprojekt 2000) bringt das Zeitzeugnis knapp 50 Jahre später wieder zum Vorschein. Um die genaue Bedeutung wissen nur wenige.
Der historische Arbeitskreis im Bad Lippspringer Heimatverein (Leitung Prof. Wilhelm Hagemann) hat deshalb vor Jahren schon den Text für eine erläuternde Hinweistafel formuliert.
Der genaue Wortlaut: »Hier ging am 15. Juli 1940 eine von über 400 auf Bad Lippspringe und Umgebung abgeworfenen britischen Fliegerbomben nieder. Sie beschädigten und zerstörten zahlreiche Häuser. Bei einem zweiten Angriff durch amerikanische Flugzeuge am 26. November 1944 waren neben Sachschäden auch 18 Tote zu beklagen.«
Der Erläuterungstext findet sich seit wenigen Tagen auf einer etwa 50 mal 70 Zentimeter großen Bronzetafel direkt neben dem Pflaster am Eingang zum Arminiuspark.
Die Kosten von 1600 Euro haben sich Stadt und Heimatverein geteilt.

Artikel vom 15.12.2005