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Zehn Jahre den Senioren geholfen

AWO-Wohnraumberatung: kleine Feierstunde zum ersten runden Geburtstag

Kreis Gütersloh (WB). »10 Jahre AWO-Wohnraumberatung« waren gestern der Anlass für eine kleine Feierstunde bei der Arbeiterwohlfahrt-Wohnberatungsstelle des Kreises Gütersloh in der Brockhäger Straße.

Damit ältere, aber auch Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz ihr Leben so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden gestalten können, wurde im Frühjahr 1995 die AWO-Wohnberatung als gefördertes Modellprojekt des Landes Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen. Finanziert wird es durch das Land NRW, den Kreis Gütersloh und die Pflegekassen. Ziel der Gründung war es, Senioren in den eigenen Wohnungen ein barrierefreies Wohnen zu ermöglichen, ohne das ein Umzug in ein Alten- oder Pflegeheim notwendig wird.
»Wir sind froh, dass wir die Wohnraumberatung haben, denn gerade ältere Menschen wollen so lange wie möglich in ihren Wohnung bleiben«, erklärte AWO-Kreisverbandsvorsitzender Jürgen Jentsch, der auch den Trend zu Senioren-Wohngemeinschaften begrüßt. Ihren Dank entrichtete auchÊJudith Schmitz, die Leiterin der Abteilung Arbeit und Soziales der Kreisverwaltung. Schmitz umschrieb die kontinuierliche Wachstumsrate älterer Menschen im Kreis Gütersloh als »zukünftig große Herausforderung« und bezeichnete deshalb auch das Wirken der Wohnraumberatung als »unverzichtbar«.
Viele Wohnungen haben gefährliche Stolperfallen, oftmals gefährliche Sanitäreinrichtungen oder engen die Bewegungsfreiheit ein. Hier werden dann die ehrenamtlichen Wohnraumberater aktiv. Sie zeigen auf, wie spezielle Produkte und Hilfsmittel das Leben in der eigenen Wohnung, trotz eventueller altersbedingter Behinderungen, erleichtern können. Dabei reicht die Bandbreite von Treppen-und Wannenliften bis zu Telefonen mit großen Tasten, Herdsicherungen und Greifzangen, die das Bücken ersetzen. Oftmals sind es nur kleine aber innovative Veränderungen, die für eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität sorgen können.
Neben den Vorschlägen zur senioren- oder auch behindertengerechten Gestaltung der Wohnungen, leisten die ehrenamtlichen Wohnraumberater auch Hilfestellung bei Verhandlungen mit Wohnungsbaugesellschaften sowie bei Finanzierungsfragen und Antragsstellung bei Behörden und Krankenkassen. AWO-Geschäftsführerin Ulrike Boden wies in ihrer Begrüßung auch auf die »Besonderheit« hin, dass man aufgrund der ländlichen Struktur im Kreis Gütersloh im Schwerpunkt nur telefonisch von interessierten Senioren oder auch Angehörigen kontaktiert wird. »Wir haben, wie oft in Städten üblich, keine ÝLaufkundschaftÜ. Wohnberatungs-Leiter Thomas Krüger fährt nach einer Terminvereinbarung zu den älteren Menschen, um als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen«, klärte Boden auf.
Eine weitere Säule der Wohnraumberatung bilden die im Sommer 1999 initiierten »AWO-Wichtel«. Hierbei handelt es sich um ehrenamtlich agierende »Alleskönner« des Handwerksbereiches, die kreisweit kleine Reparaturen in den Wohnungen älterer oder auch behinderter Menschen ausführen.

Artikel vom 15.12.2005