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Kinderstube der Fledermäuse gesichert

Vereinbarung jetzt im Rathaus Marienmünster unterzeichnet


Marienmünster (WB). Eine Vereinbarung zur Sicherung der Fledermauswochenstube des »Großen Mausohrs« im Kloster Marienmünster ist jetzt im Rathaus Marienmünster unterzeichnet worden. Nach ersten Informationsgesprächen durch die Bezirksregierung im Jahre 2003 konnte nun die von der Bezirksregierung erarbeitete Vereinbarung zwischen den Eigentümern, der Stadt Marienmünster und der Bezirksregierung Detmold unter dem Vorsitz von Bürgermeister Ulrich Jung unterzeichnet werden.
Das »Große Mausohr« (Myotis myotis) steht wie alle in Deutschland vorkommenden Fledermausarten unter dem besonderen Schutz der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und gehört zu den besonders geschützten Arten des Bundesnaturschutzgesetzes.
Das Große Mausohr benötigt für die Jungenaufzucht warme, große, ungestörte Dachböden mit einem günstigen Mikroklima. Diese günstigen Lebensbedingungen finden sie im Kloster Marienmünster.
Im Dachstuhl leben seit Jahrzehnten zwischen April und Oktober über 100 Weibchen, die hier in der Regel ein Junges pro Jahr zur Welt bringen und groß ziehen. In dem geräumigen Dachboden haben sie beste Bedingungen die ersten Flugübungen zu unternehmen. Im Herbst beziehen die Fledermäuse ihre Winterquartiere, die sie in Höhlen, Stollen, Brunnenschächten und Kellern in nächster Umgebung finden.
Die Vereinbarung sieht, ohne dass die bisherige Nutzung eingeschränkt wird, die Erhaltung des Quartiers insbesondere hinsichtlich der Großvolumigkeit, der Hangplätze, der Zugänglichkeit für die Fledermäuse sowie die Sicherstellung der Ungestörtheit des Quartiers in der Phase der Jungenaufzucht vor. Zudem wird bei Bau- und Reparaturmaßnahmen der Fledermausschutz beachtet.

Artikel vom 16.12.2005