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Gewehrschuss trifft
Kater »Max« ins Auge

Unbekannter verletzt Haustier eines älteren Ehepaares

Von Peter Schelberg
Herford (HK). Gustav und Hedwig Holtkamp sind erschüttert: »Wie kann man ein unschuldiges Tier nur so misshandeln?« Ein unbekannter Schütze hat den zweijährigen Kater »Max« des älteren Ehepaares aus Elverdissen offensichtlich als lebende Zielscheibe benutzt und dabei schwer verletzt.

Eine Kugel, aus einem Luftgewehr abgefeuert, traf den treuen Mäusefänger so in den Kopf, dass er vermutlich auf einem Auge erblinden wird. »Am 26. November haben wir Blutspuren auf den Fliesen entdeckt und dann Max in seinem Körbchen in der Deele gefunden, wo er kläglich miaute«, schildert der 83-jährige Holtkamp den mysteriösen Vorfall im Bereich des Hofgrundstücks an der »Reihe«. Ebenso wie Sohn Andreas und der Tierarzt vermutete er zunächst, dass sich der lebhafte Kater bei einer Rauferei mit einem Rivalen das Auge verletzt hatte. »Denn die Wunde hätte Max nach dem ersten Eindruck auch eine andere Katze mit scharfen Krallen zugefügt haben können«, erläuterte der ehemalige Landwirt.
Der Tierarzt habe die Verletzung versorgt und vernäht, damit sie rasch abheilen konnte. Umso überraschter war der Katzenfreund aus Elverdissen, als der Mediziner beim weiteren Behandlungstermin mit »Max« am Donnerstag die Fäden zog und dabei eine Luftgewehrkugel entdeckte.
Die Holtkamps sind völlig ratlos, wer den schwarzen Kater mit dem charakteristischen weißen »Lätzchen« so grausam zugerichtet haben könnte. »Es tut einem in der Seele weh, zusehen zu müssen, wie das Tier darunter leidet«, sagt Gustav Holtkamp, der Strafanzeige erstatten will: »Max ist seit diesem Vorfall völlig eingeschüchtert und verängstigt und traut sich kaum noch aus dem Haus.« Merkwürdig findet er auch, dass Katze »Lisa«, die Mutter von »Max«, seit Wochen spurlos verschwunden ist. »Die ist noch nie längere Zeit ausgebüxt, sondern immer auf den Hof zurückgekommen.« Ob die schnurrende Hausgenossin von einem Auto überfahren, eingefangen oder gar ebenfalls angeschossen wurde - diese Frage blieb bislang jedenfalls unbeantwortet.

Artikel vom 14.12.2005