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Gas wird zum Beginn des kommenden Jahres erneut teurer

Durchschitts-Haushalt zahlt im Jahr 120 Euro mehr

Hüllhorst / Bad Oeynhausen (WB). Kunden der Gasversorgung Westfalica müssen zum Jahreswechsel für Energie zum wiederholten Mal innerhalb kurzer Zeit tiefer in die Tasche greifen. Der Netto-Preis für die Kilowattstunde erhöht sich um 0,5 auf dann 4,9 Cent.

Dies entspricht einer Preissteigerung von rund 10,5 Prozent. Haushalte mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden zahlen damit im Jahr etwa 120 Euro mehr.
»Seit Januar 2004 sehen wir als Energieversorger uns von unserem Vorlieferanten zum achten Mal mit einer Preiserhöhung konfroniert. Seit diesem Zeitpunkt haben sich die Bezugspreise für uns fast verdoppelt«, sagte gestern Wolfgang Schneider, kaufmännischer Geschäftsführer der Westfalica. Im gleichen Zeitraum hat es für die Kunden des Energieversorgers drei Preisanhebungen gegeben, im November 2004, im August 2005 und zum 1. Januar 2006.
»Wir haben keinerlei Vorteile durch diese Entwicklung.« Diese Feststellung lag Schneider vor dem Hintergrund der Bindung des Gaspreises an den für leichtes Heizöl besonders am Herzen. Und: »Im Rahmen einer Offenlegung unserer Kalkulation hat uns die auf dem Gebiet der Energiewirtschaft erfahrene Düsseldorfer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Infoplan gutachterlich bestätigt, dass sich seit dem 1. Januar 2004 die Rohmarge für unser Haus nicht verbessert hat.« Dabei handelt es sich um die Erlöse abzüglich der Bezugkosten je Kilowattstunde. Wirtschaftsprüfer Axel Friedrich: »Im Gegenteil. Die Westfalica trägt selbst einen Teil der Bezugskostensteigerung durch den Vorlieferanten.« Schneider verdeutlicht: Aufgrund laufender Verträge gebe es derzeit keine Möglichkeiten, Gas zu anderen Bedingungen vom Vorlieferanten, für die Westfalica die RWE, zu beziehen. »Außerdem unterliegen die Netzkosten jedes Gasnetzbetreibers zukunftig der Genehmigung durch die Bundesnetzagentur und werden dabei einem bundesweiten Effizienvergleich unterzogen«, so Dr. Bernhard Klocke, Technischer Geschäftsführer. Auch dies sei ein Stück mehr Kunden-Transparenz.
Im Kunden-Informationscenter des Energieversorgers an der Steinstraße läuft derzeit der Unmut der Kundschaft über die neuerliche Preisrunde auf. Schneider: »Die Äußerungen bei einigen Anrufern bewegen sich klar unterhalb der Gürtellinie.« Von montags bis freitags, von 7 bis 19 Uhr, sei eine Service-Telefonnummer, & 01 80 /1 99 99 92, geschaltet.
Zum Wochenende will die Westfalica ihre Kunden auch anschreiben, um die Hintergründe für die Preiserhöhung aufzuzeigen.

Artikel vom 14.12.2005