14.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Stockente hat sich ihrer Umgebung sehr gut angepasst

Mit Jägern durch Wald und Flur - Serie im WESTFALEN-BLATT, Teil 2

Bad Oeynhausen (WB). Das WESTFALEN-BLATT begleitet in einer monatlich erscheinenden Artikelreihe Jäger des Bad Oeynhausener Hegerings durch Wald und Flur. In der heutigen zweiten Folge geht es um die Stockenten.
Die Stockente ist ein vielseitiger Nahrungsverwerter. Für Eicheln und Getreide streicht sie weit übers Land, sucht aber auch feuchte Wiesen nach Schnecken ab.Foto: dpa


Von den zahlreichen Wildentenarten, die als Wintergäste auf Weser und Werre zu beobachten sind, ist allein die heimische Stockente jagdbar. Die Zahl der erlegten Tiere ist in ganz Deutschland erheblich.
Die Stockente ist die Stammente all unserer Hausenten. Horst Jäcker, Jäger aus Rehme, erklärt: »Bedauerlicherweise kreuzt sie sich auch mit Hausenten, die entflogen sind. Mancherorts - ins-besondere in Parkanlagen - sind daher die Bestände stark von Hausenten durchmischt.«
Die Stockente ist ein vielseitiger Nahrungsverwerter. Für Eicheln und Getreide streicht sie weit übers Land, sucht aber auch feuchte Wiesen nach Schnecken ab. Ansonsten ernährt sie sich vorwiegend aus Flachwasser, indem sie mit ihrem Schnabel den Schlamm durchsucht. »Man sagt, die Ente gründelt«, erklärt Jäcker. Auch verschmutzte Gewässer scheut sie nicht. Sie nimmt gern auch künstliche Nisthilfen an, wie Entenhäuser und Brutkörbe.
Das Stockentengelege besteht aus etwa sieben bis zwölf Eiern, die 30 Tage lang bebrütet werden. Nesträuber sind Ratten, Iltis, Steinmarder, Hermelin, Fuchs, Dachs, Krähe und Elster. »Bei der Jagd an Werre und Weser sowie einigen Teichen im Stadtgebiet von Bad Oeynhausen sind wir auf wasserfreudige Hunde angewiesen, welche die Vögel zuverlässig apportieren«, erklärt der Jagd-pächter, der selbst regelmäßig zur Entenjagd geht.
Auch die Stockente hat sich mit veränderten Umweltbedingungen wie Wasserverschmutzung, Umgestaltung der Gewässer und Schifffahrt gut arrangiert. Die jährliche Jagdstrecke in Deutschland betrage etwa das Fünffache im Vergleich zur Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, erklärt Horst Jäcker.
Neben Werre und Weser sind auch alle anderen stehenden und fließenden Gewässer im Stadtgebiet von vielen Stockenten bevölkert. Bad Oeynhausens Jäger jagen nach eigenen Angaben bis zu 300 Stockenten bis zum 15. Januar, dem Ende der Entenabschüsse.

Artikel vom 14.12.2005