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Vergewaltiger verliert Portemonnaie

Kriminalfälle in Rheda-Wiedenbrück - »Tanga-Fall« neu verhandelt


Rheda-Wiedenbrück (dibo). Rheda-Wiedenbrück ist »nicht nur schön, sondern auch relativ sicher« - Polizei-Chef Gerhard Wolf, seit Anfang August neuer Chef der Polizeiinspektion Rheda-Wiedenbrück, kann die Ratsherren und -frauen beruhigen. Freilich ist die Emsstadt kein Ort der Glückseligkeit. Der Polizeibericht weist übers Jahr etliche Delikte aus - von Kleinkriminalität bis zu schweren Verbrechen. Auch die Gerichte hatten gut zu tun. Eine Auswahl:
Im März geht der Polizei ein erst 17-Jähriger ins Netz, der für eine ganze Reihe von Straftaten geradestehen muss, die er zum Teil mit seinem Kumpel begangen hat - Prügeleien, Überfälle, Einbrüche.
Im gleichen Monat überfallen zwei mit Baseballschlägern bewaffnete Gangster eine Tankstelle an der Rietberger Straße.
Im Mai sticht ein Familienvater auf seine beiden kleinen Kinder ein - der Mann steht vor dem wirtschaftlichen Ruin. Die Kinder werden zum Glück nicht lebensgefährlich verletzt.
An einem Juni-Morgen lockt ein junger Mann in Batenhorst eine 17-Jährige unter dem Vorwand, ihrer Freundin sei etwas passiert, von Zuhause weg und vergewaltigt sie. Weil er sein Portemonnaie am Tatort verloren hat, wird der Auszubildende kurze Zeit später gefasst. Im Juni räumt ein Internetbetrüger das Konto eines 71-Jährigen ab. Beute: 6000 Euro. Bei einem Beziehungsdrama im Juli fährt ein Mann der Freund seiner Exfrau an und verletzt ihn schwer. Schwer verletzt wird auch ein Vater - im Streit sticht ihn sein betrunkener 17-jähriger Sohn nieder.
Im Mai wandert ein 37-jähriger Mann für 58 Monate hinter Gitter - er hat seine Stieftochter 18 Mal missbraucht. Wegen fünffachen sexuellen Missbrauchs seiner Tochter (8) muss sich im August ein 44-Jähriger vor dem Landgericht Bielefeld verantworten: Zwei Jahre und neun Monate Haft.
Der Revisionsprozess im »Tanga-Mordfall« endet im Juni mit lebenslanger Haft für Thomas Z. Der 33-Jährige hatte im August 2003 seine Ex-Freundin umgebracht und den Leichnam verbrannt. Im ersten Prozess war er wegen Totschlags zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Artikel vom 31.12.2005