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Beseelt und beschwingt

Jahreskonzert der Kreismusikschule auf hohem Niveau


Verl (fre). Das erste Konzert in der runderneuerten Realschulaula hat am Sonntag die Zweigstelle Verl der Musikschule für den Kreis Gütersloh gestaltet. Dabei gehörte die Bühne zwei Stunden lang dem ambitionierten Nachwuchs sowie erfahrenen Orchestermusikern. Am Ende gab's für alle ordentlich Applaus.
Gesine Blomberg-Laurenz und ihre Dozentenkollegen Nikolaj Krestovsky, Juan Saenz, Jürgen Schmidt, Jörg Schulteß und Ernst Westermann hatten ihre Schützlinge hervorragend auf das Jahreskonzert vorbereitet. Die Vorträge bewegten sich durchweg auf beachtlich hohem Niveau.
Beseelt und innig im Ausdruck gestaltete Anja Klöpper am Flügel Beethovens Adagio aus der Klaviersonate op. 13, während sich das Gitarrenquartett Nikol Krestovska, Nikolaj Krestovsky, Franziska Röchter und Ingo Schönhoff bei Bach und Vivaldi zuweilen beswingt-tänzelnd gab.
Ein resolutes Allegro aus Dvoraks G-Dur-Sonatine interpretierte das »Jugend-musiziert«-Duo Meike Egbringhoff (Violine) und der am Flügel kraftvoll-zupackende Michael Riesen. Auch Meikes Bruder Markus (Horn) und Margaritta Rittman (Klavier) bewiesen Klasse und untermauerten eindrucksvoll ihren Anspruch auf einen vorderen Platz beim Regionalwettbewerb von »Jugend musiziert« Anfang kommenden Jahres.
Neben dem Jugendstreichorchester Verl unter Gesine Blomberg-Laurenz, das Weihnachtlich-Beschwingtes darbot, widmeten sich auch Victoria Böhme, Uta Demel (Violinen), Pauline Böhnke (Viola) und Lena Flegel (Cello) klanglich der Jahreszeit, wobei Victoria Böhnke, am Klavier von Anika Mattern begleitet, zudem mit einem spritzigen Allegro von Fiocco überzeugte.
Eine positive Überraschung bot das Querflötenensemble von Jürgen Schmidt den begeisterten Zuhörern: Mit ungeheurer Präzision, klanglicher Reife und brillantem Spiel zelebrierten sie eine dreistimmige Sinfonietta von Beethoven.
Beim VHS-Orchester unter Gesine Blomberg-Laurenz hingegen mangelte es nicht etwa an Musikalität. Vielmehr wurden die 16 engagierten Instrumentalisten, mit Verlaub, ein wenig ausgebremst. Denn leider hinkte das Dirigat oftmals der Musik hinterher, was nicht nur verwischte Einsätze und »Einsen« zur Folge hatte, sondern der Musik eine gewisse Lebendigkeit nahm.
Küchlers Concertino op. 12, Haydns Allegro moderato-Konzertsatz für Flöte und Orchester (super die Solistin Charlotte Steinsiek) und Oskar Riedings bearbeitetes h-Moll-Konzert op. 35 waren adäquate Konzertliteratur für diesen musikalischen Abend, der den hohen Leistungsstand der Musikschülerinnen und -schüler offenbarte.

Artikel vom 14.12.2005