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»Die Engel sind müde«

Eckhard Radau liest Texte von Gerd Semmer


Paderborn (WV). Unter dem Titel »Die Engel sind müde - Satiren, Lyrik und Chansons eines Paderborner Quertreibers« liest Kabarettist Eckhard Radau am Samstag, 17. Dezember, um 19.30 Uhr in den Westfälischen Kammerspielen Werke von Gerd Semmer (1919-1967).
Die Beziehungen des Schriftstellers zu seiner Heimatstadt Paderborn sind ambivalent. So entstehen in den Jahren 1945 bis zu seinem frühen Tod neben bitterbösen Satiren auch liebevolle Gedichte und Geschichtchen über Stadt und Region. Semmers künstlerisches Schaffen ist vielseitig. In den frühen dreißiger Jahren fasziniert ihn das Puppenspiel. Frühe Gedichte haben starke expressionistische Züge, später überwiegen die sozialkritischen Balladen.
1952 und 1956 ist Semmer Regieassistent und wissenschaftlicher Berater bei Erwin Piscator, wird Redakteur bei der Satire-Zeitschrift »Der Deutsche Michel«, später bei der »Deutschen Volkszeitung«. 1956 erscheint sein erstes Buch »Ca ira - Chansons aus der Französischen Revolution«. 1958 erhält Semmer den Tucholsky-Chansonpreis der Zeitschrift »konkret«, 1960 den Heinrich-Heine-Preis der DDR. Für Dieter Süverkrüp schreibt er Chansontexte, übersetzt Georges Brassens und Protestlieder aus Spanien. Daneben erscheinen die Bücher »Die Engel sind müde. Verse und andere Prosa aus dem Schlaraffenland« (1959), »Widerworte - Gedichte, Chansons« (1964) und die Textsammlung »Der kleine König, Heimatgeschichten« (1966).

Artikel vom 14.12.2005