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»Eigenregie« als Lösungsmodell

Stadtrat soll über die Kindergartensituation in Pömbsen entscheiden

Von Jürgen Köster
Bad Driburg (WB). Ob und wie der Kindergarten in Pömbsen weiter betrieben werden kann, soll der Rat am kommenden Montag entscheiden. Dafür sprachen sich die Mitglieder des Sozialausschusses vorgestern Abend aus.
Mit Schildern unterstrichen Chiara, Nina, Laura und Alexandra, dass sie »ihren« Kindergarten erhalten wissen möchten. Foto: Jürgen Köster

Nur noch neun Kinder werden die Einrichtung im kommenden Jahr besuchen, da von den derzeit 21 Kindern dann zwölf schulpflichtig werden. 57 310 Euro würde es die Stadt kosten, den Kindergarten dennoch weiterzuführen, erklärte Ingrid Münstermann vom Sozialamt. »Wir sind hin- und hergerissen. Die Entscheidungen sind nicht leicht«, meinte Bürgermeister Burkhard Deppe. Die Verwaltung habe verschiedene Alternativen geprüft, aber in städtischer Regie könne der Kindergarten mit neun Kindern nicht weiterbetrieben werden. Darüber hinaus gelte es auch die Jahre danach ins Kalkül zu ziehen.
Einen Vorschlag der CDU-Fraktion unterbreitete Friedhelm Möller. Für die CDU ständen die Kosten von mehr als 50 000 Euro in keinem Verhältnis zum Aufwand für die Betreuung der neun Kinder. Um die Kinder zunächst für ein weiteres Jahr in Pömbsen in den Kindergarten gehen zu lassen, solle dieser »in Eigenregie« weitergeführt werden. Dazu sei ein Förderverein oder eine Interessengemeinschaft zu gründen. Möller: »Zwei ausgebildete Fachkräfte, unterstützt von zwei zusätzlichen Kräften werden eine qualifizierte Betreuung der Kinder übernehmen. Durch diese Konstellation sind die Personalkosten zusammen mit den Sachkosten auf etwa 20 000 Euro zu veranschlagen. Das ist eine Summe, die zum Wohl unserer Kinder in Pömbsen gut eingesetzt und auch tragbar ist.« Diese Lösung sei mit den Eltern besprochen und finde auch deren Zustimmung.
Eine weitergehende Variante brachte die SPD ins Spiel. Mögliche Alternativen zu einer Schließung des Kindergartens in Pömbsen könnten sein: eine »Kleine altersgemischte Gruppe«, eine »Große altersgemischte Gruppe«, ein Familienzentrum, eine Förder- oder eine Vollzeitgruppe. Bei einer »Kleinen altersgemischten Gruppe« beispielsweise müssten nur 15 Plätze im Kindergarten vorgehalten werden. Um sie einrichten zu können, reichten zehn Kinder aus, neun seien ja vorhanden.
Friedhelm Möller sprach sich dafür aus, mit dem CDU-Vorschlag zunächst ein Jahr zu überbrücken und dann neu zu beraten. Petra Flemming-Schmidt (ödp) bat, die Angelegenheit grundsätzlich zu vertagen, um in den Fraktionen beraten zu können. Der Ausschuss einigte sich darauf, die Kindergartenthematik grundsätzlich bei der kommenden Ratssitzung am Montag, 19. Dezember, zu erörtern.

Artikel vom 15.12.2005