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Bäume in der
Einflugschneise
werden gefällt

Hindernisfreiheit nicht gewährleistet

Senne (oh). Drei größere Bäume an der Buschkampstraße in Höhe der Straßeneinmündung Am Flugplatz, eine Eiche und zwei Birken, müssen in Kürze gefällt werden. Der Grund: Die gesetzlich vorgeschriebene Hindernisfreiheit in der Einflugschneise des Verkehrslandeplatzes Windelsbleiche ist durch die Bäume nicht gewährleistet.

Dies wurde kürzlich bei einem Ortstermin zwischen Vertretern der Flughafen Bielefeld GmbH, dem Umweltamt der Stadt und dem Landesbetrieb Straßenbau NRW als Baulastträger der Buschkampstraße festgestellt.
Zwar hätte ein Zurückschneiden der Bäume genügt. »Nach Ansicht unseres Mitarbeiters war das jedoch keine Lösung«, erklärte Arnt Becker, Abteilungsleiter Landschaft, Gewässer und Naturschutz im Umweltamt.
Ein Vorhaben, das Anwohner und Teilnehmer des Mediationskreises Lothar Korten empört. »Die Bürgerinitiativen gegen die Ausweitung des Flugbetriebes in Bielefeld-Windelsbleiche hatte Recht mit ihren Informationen, dass die flugrechtlichen Genehmigungen dazu führen, dass ÜEingriffsmaßnahmenÝ auch außerhalb des Flugplatzgeländes, auch auf Privatgrundstücken, Auswirkungen haben werden«, so Korten.
Bei Vermessungsarbeiten nach der Landebahnverlängerung sei die Rede davon gewesen, dass auch Antennenanlagen auf Wohnhäusern in den Flugsicherheitsbereich ragen sollen und abgebaut werden müssten. Weiter meint Korten: »Es wäre wünschenswert, wenn sich die Bezirksvertretung Senne mit diesem Sachverhalt zuvor auseinandersetzen würden.
Zudem stelle sich die Frage, ob nicht die gestern exklusiv im WESTFALEN-BLATT publizierte Position des Oberbürgermeisters und der Stadt Bielefeld von Einfluss auf die Baumfällungen sein könnte.
Auch Arnt Becker sieht die Problematik, weist aber darauf hin, dass die drei Bäume im Laufe der Zeit zu hoch geworden seien. »Fakt ist, dass aus Sicherheitsgründen in den Einflugtrichtern die Hindernisfreiheit gewährleistet sein muss.« Mit der Verlängerung der Landebahn und der dadurch verlagerten Startpunkte habe die Fällaktion nichts zu tun, betont Becker.
Lars Oliver Geertz, Geschäftsführer der Flughafen Bielefeld GmbH, habe zudem zugesichert, dass auf dem Flughafengelände Ersatz für die gefällten Bäume gepflanzt wird. »Das geschieht freiwillig - Ausgleichspflanzungen sind nicht nötig«, so Becker.

Artikel vom 14.12.2005