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»In der zweiten Liga
musst du kämpfen«

24:31 - desolate HSG fügt sich der Niederlage

Von Markus Schlotjunker
(Text und Foto)
Augustdorf/Hövelhof (WV). »In der zweiten Liga musst du kämpfen.« Mit diesem Satz lieferte Holger Kaiser, Trainer der Ahlener SG, eine einfache Erklärung für den 31:24 (16:10)-Sieg seines Teams in der Handball-Zweitliga-Begegnung bei der HSG Augustdorf/Hövelhof.

Bis auf wenige Ausnahmen ließen die Musketiere nämlich den letzen Einsatzwillen vermissen, der nötig ist, um in der zweiten Liga, in der in dieser Saison jeder jeden schlagen kann, Erfolg zu haben. »Gegen Ahlen kann man verlieren. Womit ich nicht einverstanden bin, ist die Art und Weise. Wir haben nicht alles gegeben«, fand der sichtlich angefressene HSG-Trainer Diethard von Boenigk deutliche Worte.
Es ging schon nicht gut los. Bei Benedikt Schindelhauer erwies sich eine vermeintlich leichte Blessur als Schleimbeutelentzündung im rechten Knie, woraufhin er zunächst einmal zwei Wochen Spielverbot verordnet bekam. »Dadurch verpasse ich zum ersten Mal in meiner Zeit bei der HSG ein Spiel«, erklärte der stillgelegte Dauerbrenner, der mit seinem Münsteraner WG-Mitbewohner und Ahlener Rückraumspieler Philipp Klaus angereist war, und legte das lädierte Bein hoch.
Hoch war auch das Tempo, das die Ahlener anschlugen. Nach knapp fünf Minuten lagen die Gäste mit 4:0 vorne, bei den Musketieren war dagegen eine seltsame Zurückhaltung zu erkennen, es wollte schon in der Anfangsphase nichts gelingen. Nach neun Minuten nahm von Boenigk die erste Auszeit, die wenig änderte. Symptomatisch für die desolate Verfassung der HSG war ein Pass von Dennis Gote, der unbedrängt seinen Kollegen Sebastian Sauerland um Meter verpasste.
Augustdorf/Hövelhof lag permanent deutlich zurück, das änderte sich auch in Hälfte zwei nicht. Kein Aufbäumen war erkennbar. Außer Torwart René Selke brachte keiner Normalform. Michael Feldmann profitierte gegen Ende der Partie davon, dass Ahlen durchwechselte und traf noch einige Male. Das Fehlen der Kämpfernatur Schindelhauer wurde aber schmerzlich offenbar. »Fraglich, ob ich noch etwas geändert hätte. Wenn man so hoch zurückliegt, geht nichts mehr«, meinte Schindelhauer. Bis auf 24:12 (41.) erhöhte Ahlen.
Da musste auch Marius Nolte von den Schröno Baskets, der zum ersten Mal ein Bundesliga-Handballspiel besuchte, um seinen Bekannten Jonas Bagel von der Ahlener SG live zu sehen, zugeben, »dass zur Pause die Luft raus war. Es war trotzdem ein Erlebnis«.
HSG: Selke - Honerkamp (1), Sauerland (2), Mylius (1), Vasek (4), Grunow (2), Kemeny (1), Gote, Feldmann (6), Kolios (6/3), Stukalin (1).

Artikel vom 19.12.2005