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Pleite bedeutet Platz sechs

Fußball-A-Liga: FC Exter verspielt in fünf Minuten alle Chancen

Vlotho-Exter (gag). Wie gut, dass die Weihnachtsgans noch warten kann. Die Niederlage, die Volker Berg mit dem FC Exter vergangene Woche in Herringhausen hinnehmen musste, lag dem Trainer nämlich auch gestern noch »ganz schwer im Magen. Das habe ich immer noch nicht verdaut.«

Der Ärger über den bitteren Punktverlust ist absolut verständlich, schließlich sah der heimische Fußball-A-Ligist lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Nach 2:0-Führung durch die Treffer von Marc Schellenberg und Tim Kix schien der »Dreier« für die Berg-Elf bereits gebucht, ehe das Anschlusstor der Gastgeber in der 85. Minute eine denkwürdige Schlussphase einläutete, an deren Ende die FCE-Pleite stand.
Drei Gegentore in fünf Minuten waren auch für Berg eine ganz neue Erfahrung. »Das war dumm und ärgerlich«, so der Trainer. Aber so überraschend die späte Wende auch war -Êverdient hatten sich die Hausherren den Sieg allemal. Denn während die Exteraner sich von Anfang an aufs gelegentliche Kontern beschränkten, rannte »Frisch Auf« immer wieder aufs Neue an. Dass es aber zum Sieg reichte, war nach diesem Spielverlauf schon richtig kurios.
Denn zunächst hatte die FCE-Mannschaft ja trotz der Defensivtaktik und der größeren Spielanteile des Gegners alles im Griff gehabt. Herringhausen stürmte, Exter verbreitete Gefahr. Doch irgendwann wurde der Druck der Gastgeber einfach zu groß. Bei den Exteranern machte sich vor allem das Fehlen von Johann Janzen, der mit einer Grippe zu Hause im Bett geblieben war, bemerkbar. Der Spielgestalter fehlte auch wegen seiner Zweikampfstärke. Immer wieder konnten die Gastgeber spielend leicht das Mittelfeld überbrücken, wurden von wenig energischen Exteranern vorbei gewunken. In der Schlussphase stellte sich zur Dominanz auch noch der Erfolg ein -Êund die FCE-Kicker gingen k.o.
Damit ging auch die Erfolgsserie der Exteraner zu Ende, die immerhin seit dem 6. Spieltag ungeschlagen waren.
Außerdem verspielte der A-Ligist die große Chance, als Tabellendritter in die Winterpause zu gehen. Nun gab es neben der unglücklichen, aber verdienten Niederlage auch noch den Absturz auf Platz sechs zu beklagen.
Das hatte man sich beim Kreisligisten sicher ganz anders vorgestellt. Ausgerechnet so kurz vor der Pause war das Glück aufgebraucht -Êeine bittere Pille im letzten Pflichtspiel des Jahres.

Artikel vom 13.12.2005