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Lichtenau steht
zum Bücherbus

Büchereien vor Ort keine Alternative


Lichtenau/Delbrück (han). »Die Bücher müssen auch weiter zu den Kindern kommen - und nicht umgekehrt.« Mit diesen Worten hat Lichtenaus Bürgermeister Karl-Heinz Wange jetzt im Zusammenhang mit der Einbringung des Haushaltsplanes für 2006 deutlich gemacht, dass Lichtenau nach wie vor fest zum »Bücherbus« steht. Nachdem der Kreis kürzlich den von der Gemeinde Borchen gewünschten Ausstieg aus diesem System gestattet hat, steigen entsprechend die Kosten für die verbleibenden Kommunen. Für Lichtenau bedeutet das Mehrkosten von 8 070 Euro. Damit zahlt die Flächen-Stadt im kommenden Jahr 48 109 Euro für das Angebot.
Verantwortlich für die Preissteigerung ist allerdings nicht allein der Ausstieg Borchens. Denn künftig, so erklärt Wange, setzt sich der Kostenbeitrag für den Bücherbus anders als bisher zusammen: 25 Prozent werden nach den Umlagegrundlagen errechnet, 75 Prozent des Preises richten sich nach der Inanspruchnahme. Und hier ist Lichtenau stark vertreten. Denn obwohl die Stadt mit knapp 12 000 Einwohnern zu den kleineren im Kreisgebiet zählt, habe sie laut Wange mit die höchsten Ausleih-Zahlen.
Ein Wegfallen des Bücherbusses sei daher für Lichtenau undenkbar. Es sei nicht möglich, so Wange, in allen Ortsteilen gemeinsam mit der Kirche Büchereien einzurichten und: »Die kosten der Stadt schließlich auch Geld.«
In den Kommunen des Kreises Paderborn gehen die Meinungen über den Bücherbus offenbar stark auseinander. So hat Salzkottens Bürgermeister Dreier betont, die Sälzerstadt wolle das Angebot auch künftig in Anspruch nehmen.
In Salzkotten stünden im Jahr 2004 17 194 Ausleihen zu Buche, von denen allein auf den Ortsteil Thüle 4600 entfielen. Diese Zahlen machten deutlich, dass das Angebot gut angenommen werde und daher erhalten bleiben müsse.
Anders sieht es die CDU-Mehrheitsfraktion in der Nachbarstadt Delbrück. Sie möchte aus dem Bücherbus-System aussteigen und setzt statt dessen auf Katholische Öffentliche Büchereien.

Artikel vom 14.12.2005