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Originalpläne von 1905
zum Vorbild genommen

Geschäftshaus in der Berliner Straße wird Denkmal


Gütersloh (kh). »Nur solche Beispiele sorgen dafür, dass die gestalterische Qualität in Innenstädten dauerhaft auf einem guten Niveau gehalten wird«, lobt Architekt Friedrich-Wilhelm Schröder. Für die vorgenommenen Umbaumaßnahmen an ihrem Gebäude in der Berliner Straße 39 wurde der Erbengemeinschaft Ursula Olms-Blomberg und Rudolf Blomberg gestern die Denkmalplakette des Landes NRW überreicht.
In Anlehnung an die Originalpläne war das 1905 von den Geschwistern Dangberg erbaute Haus restauriert worden. Zwar wurde keine Originalrekonstruktion vorgenommen, aber die wesentlichen Charakteristika ließen die jetzigen Eigentümer wieder zum Vorschein kommen. »Das Gebäude ist wieder auf die Füße gestellt worden«, beschreibt Stadtdenkmalpfleger Ulrich Paschke die deutliche Herausarbeitung der Pfeiler im Bereich des Erdgeschosses. In diesem Zusammenhang wurde die Schaufensterfront annähernd in die ursprüngliche Aufteilung zurück gebaut. Heute befindet sich die Back-Factory in diesen Räumen.
Vor 1945 beheimatete das Gebäude einen Blumenladen, und bis 2003 war hier das Kunsthaus Oelker zu finden gewesen. Im ersten Obergeschoss wohnen Ursula Olms-Blomberg und ihr Mann Hans-Joachim Olms. Auch den Stufengiebel, der im Zweiten Weltkrieg durch eine Druckwelle erheblich beschädigt worden war und deshalb abgebaut werden musste, ließ die Erbengemeinschaft wieder aufbauen. Restauriert wurde zudem das Turmhaus. »Hier haben wir Backsteingotik in Gütersloh«, berichtet Paschke, der auch die Übergabe der Denkmalplakette vornahm, mit Blick auf das restaurierte Gebäude. Wichtig war den Eigentümern zudem, dass das Haus auch von der Berliner Straße aus zu erreichen ist. Dafür wurde auf weitere Verkaufsfläche verzichtet. Neben den Investitionen der Erbengemeinschaft wurde der Umbau mit 4000 Euro aus Denkmalpflegemitteln der Stadt Gütersloh gefördert.

Artikel vom 13.12.2005