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Schunkel-Stimmung trotz Schiri-Schelte

Fußball-Landesliga: BSV schafft versöhnlichen Jahresabschluss -ÊBustedt vor harter Vorbereitung

Von Sebastian Picht
Bünde (BZ). Michael Petschulat war der Einzige, der noch auf der Bank des Fußball-Landesligisten Bünder SV verblieben war. Den Rest des BSV-Trosses hatte das Schiedsrichtergespann am Sonntag aus dem Innenraum verbannt. Ausgerechnet Petschulat. Schließlich hatte der Torwart, der in den letzten beiden Spielen des Jahres auf der Bank saß, in der 18. Minute gemeckert.

Doch statt des Keepers wurde fälschlicher Weise Mirco Sander verantwortlich gemacht und sah die rote Karte. »Alles kein Problem«, sagte Staffelleiter Friedhelm Spey angesichts der Fehlentscheidung des Unparteiischen aus Lengerich. »Wenn Bünde den richtigen Spieler nennt, wird Sander nicht gesperrt.« Man muss sich also entscheiden, wessen Fehlen das geringere Übel ist. Oder man hofft auf einen generellen Freispruch. Abzuwarten bleibt nämlich auch, wie der Sonderbericht des Schiedsrichters ausfällt. Nachdem Rolf Kuntschik gesagt hatte »Geht alle weg, sonst sieht noch jemand willkürlich die rote Karte« wurde der Trainer selber von der Bank verbannt. Spexards Trainer Olaf Tödtmann nach der Partie: »Wenn man unten steht, kommt auch noch Pech dazu. Dieses Sprichwort scheint in der Tat zu stimmen. Ich weiß nicht, wer es ist, aber irgendwer ist derzeit nicht auf unserer Seite.« Den Lengericher Schiedsrichter konnte er damit nicht gemeint haben, denn dieser hatte seine Mannschaft durch seine schlechte Leistung ebenso benachteiligt wie die Bünder. So verhängte der »Schwarzkittel« gegen beide Mannschaften jeweils einen völlig unberechtigten Elfmeter, ahndete eine klare Notbremse nicht und machte sich aufgrund seiner schwachen Spielleitung auch sonst wenig Freude. »Der hat schon mal schlecht gegen uns gepfiffen«, schwante Sven Rottmann schon vor dem Spiel nichts Gutes.
Immerhin aus sportlicher Hinsicht gab es Grund zur Freude. Bünde konnte dank eines Traumtores in letzter Minute doch noch einen 3:2-Heimsieg feiern und den hatte man sich aufgrund einer tollen Moral auch verdient. Der 3:2-Siegtreffer war defintiv das schönste BSV-Tor in der Hinrunde. Gleich zwei Fallrückzieher in Folge von Tim Siekmann und Manuel Taubert führten zu dem Tor. Die Begleitumstände die zum Sieg führen waren traurig (Schiedsrichter) und lustig. Denn während des gesamten Spiels spielte auf dem benachbartem Weihnachtsmarkt am Dustholz eine Blaskapelle -Ênicht unbedingt zur Freude der Fußballer. Rolf Kuntschik nahm es mit Humor: »Dabei war das Spiel gar nicht zum Schunkeln.« Aber immerhin die Winterpause darf man nun in gemütlicher Atmosphähre genießen. Kuntschik: »Wir stehen jetzt vor einer ruhigen Pause.«
Das kann bei der SG GW Bustedt nun wirklich niemand behaupten. »Die Vorbereitung auf die Rückserie wird knüppelhart werden«, kündigt Spielertrainer Stefan Braunschweig an. »Mein Ziel ist es, eine Einheit zu schweißen, die den Klassenverbleib schaffen kann.« So müsse er sich auch von einigen Spielern gedanklich verabschieden. »Die helfen uns nicht mehr weiter.« Ergänzungsspieler braucht »Brauni« nicht in der ersten Reihe. An der Qualität muss sich etwas verbessern. Nicht ganz zu Unrecht hatte Avenweddes Trainer den Bustedtern Kreisliga-Niveau attestiert. »Klasse haben wir beim1:5 wirklich nicht gezeigt.« Dennoch meinte Braunschweig, dass »wir zumindest phasenweise mithalten konnten.«
Manager Udo Niederbremer hat in dieser Woche alle Hände voll zu tun: »In dieser Woche treffe ich mich mit einigen potenziellen Kandidaten.« Die SG-Verantwortlichen sind also am Ball. »Vom neuen Vorstand haben wir grünes Licht für Verstärkungen bekommen. Denn so hat es einfach keinen Sinn mehr.« Dennoch weiß Niederbremer, dass Neuverpflichtungen kein Allheilmittel sind: »Ob es letztendlich für den Klassenverbleib reicht, ist fraglich.«

Artikel vom 13.12.2005