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»Keine Vorwarnung
über Stromausfälle«

Landrat Krömer nimmt im Kreistag Stellung

Lübbecke (wm). Landrat Wilhelm Krömer hat in der jüngsten Kreistagssitzung ausführlich auf die Fragen der SPD-Kreistagsfraktion zum Thema »Stromausfall im Lübbecker Land« Stellung genommen. Nach Krömers Angaben hat es im Vorfeld keine Vorwarnungen für den Stromausfall, weder für das Münsterland noch für den Mühlenkreis, gegeben.

Dies habe der Stromversorger RWE mitgeteilt. Erstmals sei die Leitstelle des Kreises am Freitag, 25. November, um 18.01 Uhr von einem RWE-Vertreter über großflächige Stromausfälle informiert worden. Deren Dauer und Ausmaß seien noch nicht konkret bekannt gewesen.
Die Polizeihauptwache Lübbecke sowie die Polizeiwache Espelkamp seien mit Notstromaggregaten ausgestattet, die auch am 25. November einwandfrei die Stromversorgung der Dienstgebäude (Telefonanlagen, ausreichende Notbeleuchtung, Heizung und Rechner) sichergestellt hätten. Alle Wachen des Kreisgebietes seien während des großflächigen Stromausfalls über Telefon wie gewohnt zu erreichen gewesen. Durch den Stromausfall war die Funkübertragungsstelle (Relaisstelle) Heidbrink betroffen mit der Auswirkung, dass es im Funkverkehr zu teilweisen Störungen kam. Es bestand aber jederzeit Funkkontakt zwischen den einzelnen Wachen und den Funkstreifenbesatzungen. Aufgrund der besonderen Lage war auch der zuständige Techniker der Abteilung VL für eventuell eintretende technische Störungen der Notstromversorgung - während der Zeit des Stromausfalles - vor Ort auf der Hauptwache in Lübbecke eingesetzt.
Die Streifentätigkeit im durch den Stromausfall betroffenen Gebiet wurde für den betreffenden Zeitraum durch den Einsatz aller verfügbaren Kräfte sowie zusätzlich der Verkehrsdienste der Polizeiinspektionen Minden und Lübbecke Bad Oeynhausen anlassbezogen deutlich erhöht. Eine Information der Bevölkerung über Lautsprecher erfolgte in Absprache mit der sachlich zuständigen Feuerwehr nicht, da weitergehende Informationen als den durch die Wetterlage bedingten Stromausfall - insbesondere über deren Dauer - nicht vorlagen. »Sicherlich herrschte für die Betroffen Menschen durch den Stromausfall ein Ausnahmezustand mit erheblichen Beeinträchtigungen, was aber nach der aufgabenspezifischen polizeilichen Lagebeurteilung zu keinem Zeitpunkt unterstützende Maßnahmen durch Information mit Lautsprecherdurchsagen erforderlich machte«, heißt es in der Krömer-Stellungnahme weiter.
Erfahrungen mit Lautsprecherdurchsagen hätten gezeigt, dass diese nicht oder schlecht verstanden würden und somit zu einer erhöhten telefonischen Nachfrage bei den Wachen und Leitstellen (Feuerwehr und Polizei), insbesondere auch über die bereits ausgelasteten Notrufleitungen, führten.
Im weiteren Verlauf der Sitzung sprach sich der Kreistag mehrheitlich für den Zusammenschluss des Zweckverbandes Kliniken im Mühlenkreis mit dem Zweckverband Krankenhaus Bad Oeynhausen und der Fortführung des neuen Gebildes als Anstalt öffentlichen Rechts aus. Zu der AöR gehören dann neben dem Klinikum Minden und den beiden Krankenhäusern in Lübbecke und Rahden das Krankenhaus in Bad Oeynhausen und die Auguste-Victoria-Klinik.

Artikel vom 14.12.2005