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Einsatz für Behinderte
findet Anerkennung

Knut Weltlich stellt seine Ideen in Brüssel vor

Werther/Brüssel (dh). Sein Einsatz für Menschen mit Behinderungen hat jetzt auch europaweit Anerkennung gefunden: Der Wertheraner Knut Weltlich gehörte in der vorvergangenen Woche zu 19 Vertretern von Betrieben aus ganz Europa, die ihren Einsatz für Behinderte in Brüssel näher vorstellen durften.

Seit 1998 ist Knut Weltlich beim Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann als Schwerbehindertenbeauftragter im Einsatz. Ebenso engagiert sich der Tonmeister, der seit 2004 im Wertheraner Stadtrat sitzt (parteilos), seit vielen Jahren für die Benachteiligten in Werther. Mit seinem Mitstreiter Bodo Brinkmann hat sich Weltlich für die Absenkung der Bordsteinkanten am ZOB oder besser lesbare Fahrpläne stark gemacht (wir berichteten mehrfach).
Unter dem Titel »Geschäftsnutzen von Vielfalt - Bewährte Verfahren am Arbeitsplatz« hatte die Europäische Union eine Studie in Auftrag gegeben, die zeigen sollte, wie sich Unternehmen für Menschen mit Behinderungen einsetzen und sie integrieren.  EU-weit sind 3000 Unternehmen angeschrieben worden, 919 aus 25 Mitgliedsstaaten haben geantwortet. Wiederum 19 wurden nach Brüssel eingeladen, darunter auch Knut Weltlich als Vertreter des Gütersloher Medienkonzerns.
»Hervorragend« lautete das Urteil, dass Vladimir Splida, tschechischer EU-Kommissar für Soziales, dem Konzept aus Gütersloh verlieh. »Das war für mich eine große Ehre«, sagte Knut Weltlich jetzt im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.
22 Fragen zur Behindertenfreundlichkeit des Unternehmens mussten im Rahmen der Studie beantwortet werden. Und da haben Weltlich seine Erfindungen wie der Steh-Rollstuhl, das Elektroauto, in dem der Rollstuhl gleichzeitig Fahrersitz ist, oder die Signal-Lichtrufmeldeanlage für den E-Mail-Empfang für Gehörlose sicherlich Pluspunkte eingebracht.
In Brüssel hat Knut Weltlich das Engagement des Konzerns für Menschen mit Behinderungen Delegierten aus 25 EU-Staaten vorgestellt. Außerdem wird das Konzept in einer Broschüre veröffentlicht. »Ich freue mich, dass ich auf diese Weise dazu beitragen kann, dass Vorurteile gegen Menschen mit Handicap abgebaut werden können«, sagt Weltlich. Für ihn sei diese Anerkennung eine Motivation zum Weitermachen.
Und das sofort, denn: Knut Weltlich appelliert auch an die Macher des Christkindlmarktes, beim Aufstellen der Toilettenwagen an »stille Örtchen« für Rollstuhlfahrer zu denken.

Artikel vom 13.12.2005