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Weihnachtsgans
hat Tradition

Geflügel beliebt: Tipps der Landwirte

Brakel/Kreis Höxter (WB). Weihnachten steht vor der Tür. Das Fest der Feste steckt voller Traditionen und der kulinarische Bereich macht hier keine Ausnahme. Die Weihnachtsgans gehört in vielen Familien zwischen Egge und Weser traditionell zum Festtagsmenü.

Der Landwirtschaftliche Kreisverband Höxter-Warburg empfiehlt: »Fragen Sie nach regionalem Geflügel oder kaufen Sie direkt ab Hof. Federvieh aus heimischer Erzeugung ist sicher und von guter Qualität. Die hiesige Herkunft und Schlachtung garantieren einen aromatischen Geschmack und versprechen einen echten Festtagsschmaus.«
Die in den Supermärkten angebotenen Gänse, aber auch Puten und Enten sind in der Regel tiefgefroren und kommen kaum aus Deutschland. Am häufigsten sind Puten aus Frankreich und Gänse aus Polen oder Ungarn zu finden. »Wer auf dem Wochenmarkt oder beim Bauern direkt einkauft, hat die besseren Chancen deutsche Ware zu erhalten«, erklärt der Kreisverbandsvorsitzende Werner Menne.
Zudem schwören echte Feinschmecker auf die frische Gans aus heimischer Erzeugung. »Sie ist zwar teurer als ihre ausländischen Schwestern aus der Schnell- und Intensivmast, aber die Fleischqualität ist besser«, unterstreicht der Vorsitzende. So erreicht die hiesige Weihnachtsgans nach etwa 30-wöchiger Mast ihren typischen Geschmack.
Federvieh aus Kurz- oder Intensivmast wird dagegen nur neun bis 16 Wochen gehalten. Im Kreis Höxter halten etwa 90 Landwirte Gänse, Puten und Enten. »In vielen Fällen vermarkten diese ihr Federvieh direkt an den Verbraucher«, erklärt Menne. Doch nicht nur die Herkunft garantiert den guten Geschmack, auch die richtige Zubereitung in der Küche spielt eine große Rolle. Hier einige Punkte: Um bei ganzen Geflügel zu verhindern, das abstehende Teile (Flügel oder Schenkel) schneller und zu sehr bräunen, sollte das Geflügel dressiert werden. Dabei werden die Flügel unter dem Rücken verschränkt, Schenkel an den Körper gebunden.
Noch ein paar Tipps: Ganzes Geflügel lässt sich gut füllen mit Äpfeln, Backpflaumen oder gewürztem Hackfleisch. Die Füllung sollte allerdings nicht zu fest in den Hohlraum gedrückt werden, da das Geflügel sonst beim Braten platzen kann. Damit das Federvieh schön saftig bleibt, sollte es nicht zu heiß gegart werden, optimal sind 160 Grad Celsius. Ist die Backofen-Temperatur zu hoch, trocknet das Fleisch aus - es wird fest und hart. Pro Kilogramm wird mindestens eine Stunde Garzeit gerechnet.
Schön knusprig wird das Fleisch, wenn es mit groben Salz berieselt wird. Darüber hinaus sollte für die letzten 20 Minuten vor Garzeitende der Deckel vom Bräter abgenommen und die Temperatur erhöht werden. Achtung: »Behalten Sie Ihr Augenmerk auf das Geflügel im Ofen, damit es nicht zu dunkel wird«, so Menne. Als klassische Beilage werden gern Knödel und Rotkohl gereicht, hervorragend schmecken aber auch Esskastanien oder gefüllter Bratapfel dazu.

Artikel vom 22.12.2005