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Böser Ellbogencheck:
Lünstroth fällt früh aus

TV Isselhorst kann Spitzenreiter nicht stoppen

Von Frank Papesch
Isselhorst (WB). Derbys sind immer ganz besondere Spiele. Diese alte Weisheit bewahrheitete sich am Sonntagabend in der mit 400 Zuschauern ausverkauften Sportalle zu Isselhorst. In einer hart umkämpften Begegnung verlor der TV Isselhorst gegen den TuS Brockhagen mit 28:31 (15:15).

Auch im sechsten Anlauf gelang es den »Turnern« nicht, ihr erstes Heimspiel zu gewinnen. Gegen den starken Spitzenreiter aus Brockhagen hatte das Umfeld auch nicht zwingend damit gerechnet - nach dem Spiel ist allerdings festzustellen, dass ein Sieg für den TVI durchaus drin gewesen wäre. »Wir haben am Ende verdient verloren, aber es musste nicht sein«, gestand TVI-Trainer Lutz Strauch ein.
»Die waren zum Schluss einfach cleverer. Aber wir müssen beim 20:17 den Sack zu machen und dürfen nicht die Linie verlieren, so wie es passiert ist«, beschreibt Strauch die alte Isselhorster Krankheit, bei eigener Führung häufig den Faden zu verlieren.
Begonnen hatte die Partei jedoch nicht beim 20:17 für den TVI. Die erste Halbzeit war geprägt von harter Abwehrarbeit auf beiden Seiten, wobei auf Isselhorster Seite besonders Keeper Daniel Plum mit guten Paraden hervorstach. Nach 13 Minuten konnte das Heimteam erstmals zum 6:6 ausgleichen - anschließend folgte die 7:6-Führung.
Bis zum Pausenpfiff wechselte die Führung ständig, nach 30 Minuten stand es 16:15 für den TuS. Trauriger Höhepunkte der ersten Hälfte war die erneute Verletzung von Thorsten Lünstroth. Nach einem bösen Ellenbogencheck musste der Rückraumspieler im Krankenhaus die klaffende Platzwunde am Unterkiefer mit zwölf Stichen nähen lassen.
»Ich möchte diese Szene nicht bewerten, aber mit Thorsten hätten wir sicherlich mehr Möglichkeiten gehabt. Für dieses Jahr können wir ihn auf jeden Fall vergessen«, erklärte ein sichtlich geschockter Lutz Strauch.
Nach dem Seitenwechsel lief es dann zunächst gut für die Strauch-Truppe. Über den 16:16-Ausgleich erspielten sich die nun endlich besonnen agierenden »Turner« die bereits erwähnte 20:17-Führung (37.). Mit dem Vorsprung im Rücken wirkten die Lutter-Handballer jedoch auf einmal wie gelähmt - das 20:21 (43.) war die logische Folge.
Diesen Vorsprung gab das Team aus der Reiterstadt nicht mehr ab. Dass es am Ende drei Tore Vorsprung waren, lag zum einen an der schwachen Wurfausbeute des TVI in den letzten Minuten und zum anderen an den nun konsequent ausgespielten Gegenstößen des Spitzenreiters. »Die hatten nur Jan Spilker und Malte Tofing, wir jedoch eine Mannschaft«, erklärte Coach Uwe Sonntag. Im Jubelkreis am Ende skandierte sein Team: »TuS Brockhagen aléz.« Ein souveräner Spitzenreiter.
TVI: Plum - Spilker (10/3), Schröder (5), Tofing (4), Siekmann (4), Böhm (3), Lünstroth (1) und Perschke (1).

Artikel vom 12.12.2005