12.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Das Christkind
»schwebt« ein

Höhepunkt des Wiedenbrücker Marktes

Rheda-Wiedenbrück (jaf). »Grüß Gott«, schwebte das Nürnberger Christkind Eva Sattler (16) am Samstagabend selbstbewusst ins Wiedenbrücker Stadthaus ein. Dort besuchte sie den von der KAB organisierten Flohmarkt. Sich lange aufhalten und klönen - das konnte die Gymnasiastin allerdings nicht. Für ein charmantes Lächeln der sympathischen Nürnbergerin und einen kurzen Plausch reichte es jedoch allemal, bevor es weiter in den Ratskeller und anschließend auf den Christkindlmarkt ging.

»Ja, mein Terminplan ist proppenvoll«, sagte Eva Sattler und meinte damit nicht nur die vielen Besuche in den Rheda-Wiedenbrücker Krankenhäusern und Altenheimen, sondern auch ihr weiteres straffes Restprogramm. Seit dem 25. November ist sie in Nürnberg im Dienst. 30 Tage lang ist das 19. Nürnberger Christkind nun auf »Patt«, vornehmlich in der Umgebung rund um Nürnberg, aber eben auch auf Außenterminen in Cottbus, Osnabrück, Wiedenbrück und Schweinfurt. »Von der Schule bin ich freigestellt, die Arbeiten muss ich aber nachholen«, verriet die 16-Jährige, die ihren Papa Adolf Sattler, die »Mutter des Christkinds«, Edith Kerndler, ihren Freund Holger Paul und - nicht zu vergessen - das Wiedenbrücker Engelchen Thelma-Louise Ebeling (8) im Schlepptau hatte.
Nicht ganz so selbstbewusst wie das Christkind aus Nürnberg, aber mindestens ebenso charmant kam klein Thelma-Louise daher, die neben Eva Sattler eine gute Figur machte. Die beiden hübschen Damen eroberten die Herzen der vielen hundert Christkindlmarkt-Besucher gemeinsam im Sturm.
Und nicht nur die der Christkindlmarkt-Gäste. »Es freut mich, wenn ich den Menschen Freude bereiten kann. Die Kinder bekommen ganz leuchtende Augen. Und eine Frau im Wiedenbrücker Altenheim, die eigentlich keine Regung mehr zeigt, wollte mich gar nicht mehr loslassen«, hat Eva die Wahl nicht bereut, Nürnberger Christkind zu werden. Gegen 69 Mitbewerberinnen konnte sich die 16-Jährige, die unter ihrer Engelsperücke auch echte blonde lange Locken versteckt, durchsetzen. Das lag sicherlich auch an ihrem souveränen Auftreten, das sie bei ihrem Auftritt auf dem 32. Wiedenbrücker Christkindlmarkt unter Beweis stellte. Den berühmten Prolog sprach sie mit viel Herz und ohne Manuskript. Und so sah der Vorsitzende des Gewerbevereins, Michael Ebeling, den Auftritt auch als »Höhepunkt des Marktes« an, während Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe die wunderschöne Tradition zwischen Wiedenbrück und Nürnberg hervorhob. Immerhin schwebt das Nürnberger Christkind schon seit dem Ende der 70er Jahre alle Jahre wieder ein.

Artikel vom 12.12.2005