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Schalen nehmen
Bewegung auf

Katharina Hagemann öffnet Werkstatt


Herford (gb). »Bewegung in der Form« verleiht Katharina Hagemann ihren Schalen. Die Keramikerin, die gerade auch ihre Werke im Gerbereimuseum ausgestellt hatte, zeichnet die Bewegung durch die Drehscheibe im inneren Schalenrand nach, der Kreisel wird bewusst zu einer Spirale verdichtet. Einen Ausschnitt ihrer Arbeiten stellt die Künstlerin Sonntag, 11. Dezember, in ihrem Offenen Atelier vor.
Es sind Schalen, Tassen, Vasen oder Kerzenständer von erlesener Schönheit. Sie sind deshalb schön, weil Hagemann Form, Farbe und Plastizität überzeugend zu vereinen weiß. Es ist das kreative Spiel mit der starren Vorgabe, das sie auszeichnet. So hat es Monika Jessen in einem Katalog zur Hagemann-Ausstellung im September im Gerberei-Museum Enger beschrieben. Dort zeigte die Künstlerin »Schalengeschichten«. Es sind hauchzarte Schalen aus Papier mit einem Durchmesser von bis zu 67 Zentimetern, die in Bewegung sind, obwohl sich im Raum nichts bewegt.
Katharina Hagemann stammt aus Stade, hat nach einer Ausbildung zur Keramikerin an der Universität Mainz ein Kunststudium aufgenommen und dieses 2002 in Bremen abgeschlossen. Schon 1995 erhielt sie den Staatspreis und Förderpreis für das Kunsthandwerk Rheinland-Pfalz.
Als Meisterschülerin von Professor Fritz Vehring beteiligte sie sich an einer Meisterschülerausstellung in der Galerie der Hochschule für Künste in Bremen. In der Region war ein Ausschnitt ihrer Arbeit 2004 in der Kreiskunstaussstellung »Positionen« zu sehen.
Die Mutter von drei Kindern lebt auf einem großen Bauernhof in Eickum. Hier hat sie sich ihr Atelier eingerichtet. Es bietet ausreichend Platz für einen großen Steinofen und einen zweiten Holzbrandofen. Der ist eine Besonderheit. Das in ihm bei 1280 Grad gebrannte Steinzeug oder Porzellan nimmt Spuren von Asche und Flammen auf, die den Wänden und Böden eine höchst individuelle Struktur verschaffen.
Katharina Hagemann: Offene Werkstatt, Sonntag, 11. Dezember, 11 bis 18 Uhr, Diebrocker Straße 427, Einfahrt zum Hof ist ausgeschildert.

Artikel vom 10.12.2005