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9:7-Sensationssieg für RTTC

Tischtennis-Oberliga: Rahden feiert - die Konkurrenz aber auch

Von Ingo Notz
Schwerte/Rahden (tz). Trainer René Klose atmete durch. Tief durch. Eigentlich war sein Team fast schon abgeschrieben - und jetzt ist der TTC Rahden wieder da. Stand Samstag Abend. Möglich machte dies ein 9:7-Sensationssieg beim Tabellendritten Schwerte.

Es gab zwei Herangehensweisen vor dem Spiel. Abhaken und auf die wichtige Schlüsselpartie am Sonntag gegen Burgsteinfurt vertrauen. Oder Vollgas geben und auf eine ausnahmsweise auch mal »punktuelle« Bestätigung der mehrfach im Lauf der Saison erstellten These zu hoffen, dass man bis auf die beiden Topteams Lenkerbeck und Warstein gegen jedes andere Team mithalten kann. Nur war bisher der Knoten eben noch nicht geplatzt. Samstag schon. Und das, obwohl die Rahdener diesmal auf ihren Routinier Dietmar Lohrie verzichten mussten, der erneut von Henning Vogelsang vertreten wurde. Allerdings hatte auch Gastgeber Schwerte mit Personalproblemen zu kämpfen und musste auf seine etatmäßige Nummer eins verzichten.
Rahden legte den Grundstock für den späteren Gesamterfolg bereits in den Doppeln. Wasja Lampe und Tobias Jürgens holten gegen das Schwerter Zweier-Doppel einen klaren Punkt und auch an drei hatten Michael Meier und Felix Kasprick keine große Mühe, gegen das schwächste Duo der Schwerter zu punkten. Pech hatten dagegen Silas Fritz und Ersatzmann Henning Vogelsang, die gegen das Spitzendoppel der Gastgeber den ersten und vierten Satz für sich entscheiden konnten, dann aber doch im entscheidenden fünften Durchgang das Nachsehen hatten.
Mit einer 2:1-Führung gingen die Rahdener nun noch heißer in die Einzel. Wasja Lampe erhöhte im ersten Einzel mit einem klaren Erfolg auf 3:1. Tobias Jürgens präsentierte sich in der Nachbarbox ebenfalls souverän - Rahden führte plötzlich mit 4:1 beim Tabellendritten. Spätestens jetzt kam das Gefühl auf, dass hier mehr möglich war als nur ein achtbares Ergebnis. Zwar musste Youngster Silas Fritz anschließend eine 0:3-Pleite einstecken (zwei Sätze in der Verlängerung verloren), doch Mannschaftsführer Michael Meier konservierte parallel dazu den Vorsprung der Rahdener mit einem 3:1-Erfolg. 5:2 - es lief bestens für den RTTC. Dann wurde es aber doch noch richtig spannend. Im unteren Paarkreuz hatte Felix Kasprick zunächst gar keine Chance und verlor 0:3. Ersatzmann Henning Vogelsang kämpfte wie gewohnt in eindrucksvoller Manier, zeigte eine gute Partie, musste sich dann aber doch in fünf Sätzen geschlagen geben. 9:11 im letzten Satz. . .
Aber immerhin: Rahden ging mit einer 5:4-Führung in die zweite Hälfte der Partie. Bei Tobias Jürgens machten sich dann aber wieder seine Rückenprobleme so bemerkbar, dass er im Spitzenspiel nicht voll durchziehen konnte und 9:11 im fünften Satz unterlag. Wasja Lampe verhinderte aber, dass Schwerte in Führung ging und hielt den RTTC mit seinem sicheren Erfolg weiter in der Vorlage. Dann stand das Match wieder auf der Kippe: Michael Meier verlor relativ chancenlos in vier Sätzen und auch Silas Fritz lag im zweiten Mitte-Match schon 0:2 zurück. Ausgerechnet der Pechvolge der Serie, der bisher am meisten Lehrgeld zahlen musste, drehte dann aber die Partie noch und hielt seine Farben mit einem 3:2 auf Kurs. Im unteren Paarkreuz riss sich dann Felix Kasprick zusammen. Ein glattes 3:0 war die Vorlage für das Schlussdoppel, da Vogelsang wieder mit viel Pech nach 0:2-Rückstand mit 8:11 im fünften Satz verlor. Im Schlussdoppel sorgten dann Jürgens/Lampe mit einem Viersatzsieg für den ersten doppelten Punktgewinn der Saison. »Eigentlich sind wir gut genug«, atmete Coach Klose durch, »diesmal gab es auch keinen Ausfall bei den Stammspielern und wir spielen mittlerweile gute Doppel.« Allerdings würde es kaum zu der bisherigen Saison des TTC Rahden passen, wenn es nicht auch in der Stunde des ersten Saisonsieges eine betrübliche Nachricht geben würde. Abstiegskonkurrent DJK Holthausen holte ebenso sensationell ein 8:8 beim Ersatz geschwächten Tabellenführer Warstein. . . Somit konnte Rahden den Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz am Samstag nicht auf die erhofften drei, sondern doch nur auf vier Punkte verkürzen.

Artikel vom 12.12.2005