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Zuma verletzt: Arminia
bleibt das Pech treu

Einsatz in Duisburg unwahrscheinlich - Dalovic die Alternative

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). »Au Mann, Du«, rief Thomas von Heesen quer über den Trainingsplatz und warf seine Handschuhe weg. Die brauchte der Trainer nicht mehr, ihm war soeben richtig heiß geworden. Sibusiso Zuma war schreiend zu Boden gefallen, fasste sich an die Leiste. Diagnose: Adduktorenzerrung. Sein Einsatz an diesem Samstag in Duisburg hängt am seidenen Faden.

Arminias wichtigster Konterspieler (schon vier Saisontore) droht ausgerechnet im so bedeutenden Spiel beim Aufsteiger auszufallen. Seit gestern probiert Bielefelds medizinische Abteilung alles, um Zuma für die Partie in der MSV-Arena (15.30 Uhr) doch noch rechtzeitig fit zu bekommen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass er tatsächlich spielt, ist eher gering.
»Die in Mitleidenschaft gezogene Stelle ist sofort angeschwollen und knallhart geworden. Es sieht nicht gut aus«, sagte DSC-Co-Trainer Frank Geideck kurz nach dem Trainingsunfall. Zuma war im Zweikampf von Heiner Backhaus getroffen worden und sei, so Geideck, dann auch noch ziemlich unglücklich aufgekommen. Der 30-Jährige humpelte an die Seitenlinie, Physiotherapeut Thomas Horstkötter ergriff sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Danach ging alles ganz schnell: Trainer von Heesen drückte dem zweiten DSC-»Physio«, Michael Schweika, seinen Autoschlüssel in die Hand mit dem Auftrag, Zuma schnellstmöglich in die Praxis von Vereinsarzt Dr. Michael Dickob zu bringen. Zuma konnte auf dem Weg zum Wagen nicht einmal mehr seine Sporttasche selbst tragen. Schweika half ihm.
Dickobs genaue Diagnose: Eine Adduktorenzerrung plus Reizung. Dennoch chauffierte Schweika den Südafrikaner, dem Dickob eine Spritze verpasst hatte, mit von Heesens Dienst-Mercedes nach Duisburg. Um 16.45 Uhr, eine Dreiviertelstunde später als der Mannschaftsbus, waren die beiden bereits Richtung Ruhrpott unterwegs. Schweika stellte sich während der Fahrt schon mal seelisch auf eine Nachtschicht ein. Kann Zuma heute spielen, ist es auch ein Verdienst der beiden Physiotherapeuten Horstkötter und Schweika. Die Entscheidung fällt erst kurz vor dem Anpfiff.
Thomas von Heesen gab gestern noch vor der Abreise nach Duisburg an, für den Ernstfall einen Plan B in der Tasche zu haben. Zwar verriet der Trainer nicht, wen er als möglichen Ersatzmann für Zuma vorsieht, doch die Tendenz geht zu Radomir Dalovic. Der Serbe, so von Heesen, sei körperlich gut drauf. Zudem hat sich Dalovic mit guten Leistungen als Einwechselspieler in Wolfsburg und gegen Schalke einen Starteinsatz redlich verdient. Sein Sturmpartner wäre Isaac Boakye. Der Ghanaer ist nach auskurierter Schulterprellung wieder voll belastbar.
Der andere Ersatz-Kandidat wäre Fatmir Vata. Doch nach seiner Mandelentzündung ist der Albaner noch nicht ganz der Alte. Darum wird Roberto Pinto auch auf der rechten Außenbahn anspielen. Pinto trug gestern im Abschlusstraining das auf einen Starteinsatz hindeutende Leibchen.

Artikel vom 10.12.2005