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Gäste erleben traumhaften Tag

Besucherstrom reißt nicht ab - Veranstalter erfreut über Unterstützung

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen-Brockhagen (WB). Auf einen vollen Platz blickt der Bürgermeister gestern, als er den Startschuss zum Sternchenmarkt gibt. Auch in der Alten Dortfschule sind die Stände dicht umlagert: »Hier sind bestimmt fünfmal so viele Leute wie bei der Eröffnung des Steinhagener Weihnachtsmarktes«, stellt Klaus Besser fest.

Kein Wunder: Trockenes Winterwetter - statt Schneesturm - lässt den Besucherstrom den ganzen Tag über nicht abreißen. Und so zieht das Team um Sternchenmarkt-Vorsitzenden Karsten Hoffmann eine äußerst positive Bilanz: »Es ist traumhaft gelaufen.«
Ein buntes Bild von Buden, Ständen und und Aktionen vor, hinter und in der Alten Dorfschule: Marmelade und Bastelwaren bietet etwa der Kindergarten »Morgenstern«, die Abstinenzler sind mit ihrem berühmten alkoholfreien Holunderpunsch dabei, der Angelverein räuchert Fisch, die Feuerwehr brutzelt in riesigen Pfannen Bratkartoffeln mit Spiegelei, Brockhagens kreative Frauen bieten Handarbeiten und Handwerkliches vom Leinentischtuch bis zum Teddybären . . . Insgesamt sind es diesmal 31 Stände.
Der gemeinnützige Markt kann eben auf eine Riesen-Unterstützung von Vereinen und Bürgern bauen. »Toll, dass die Brockhagener so zur Stange halten. Die Beteiligten wie auch die Gäste«, findet Karsten Hoffmann. Sein Dank galt aber auch der Gemeinde, die nicht nur bürokratische Hürden aus dem Weg räumt, sondern etwa auch mit Technik und kostenlosem Strom zur Stelle ist. Insofern kann der Bürgermeister auch ruhigen Gewissens das Gedicht »Der eingesparte Weihnachtsmann« zitieren, in dem der Sparwille der öffentlichen Hand im Weg-Rationalisieren des Mannes in Rot ins Absurde führt: »Die Gemeinde streicht hier nicht. Uns ist die Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements wichtig.«
Mit viel Musik wurde der Sternchenmarkt eingeläutet: Der Posaunenchor hatte ebenso wie der Männerchor seinen Auftritt. Der Chor der Grundschule Brockhagen unter Leitung von Ortrud Hoffmann begeisterte die Zuschauer mit den Liedern »Freuet Euch, die Nacht wird Licht« und Eichendorffs »Weihnacht«. Und dann wurde es ernst: das »Nikolausgericht« tagte. Der Heimatverein klagte in gereimten und gesungenen Worten drei Brockhagener Bürger schwerer Vergehen an: Heinrich Kienker soll Bürgermeister Besser Sandforth geklaut haben, Friedhelm Heitland soll heilige Eier anbieten, und Heino Bante stand wegen der Verschwendung von Bier im Buch des Nikolauses.
Aber der Mann in Rot ist ja keiner, der straft - dreimal Freispruch. Und der Nikolaus, der da am Nachmittag mit zwei Engeln über den Sternchenmarkt zog, der brachte mit seinen Gaben die Kinderaugen zum Leuchten.

Artikel vom 12.12.2005