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Fischer leben Nachhaltigkeit seit langem

Fischereiverein Höxter feiert sein 75-jähriges Jubiläum in der Residenz-Stadthalle

Von Wolfgang Braun
Höxter (WB). Als Naturschützer, die schon Nachhaltigkeit praktizierten, lange bevor dieser Begriff Modewort wurde, würdigte Christian Uhlitzsch, Vorsitzender des Landesfischereiverbandes Westfalen, die Leistungen der Sportfischer bei der Feier zum 75-jährigen Jubiläum des Fischereivereins Höxter in der Residenz-Stadthalle.

Die Vorsitzende Thea Mantel erinnerte in ihrer Begrüßung an die Fischsterben in der Weser, verursacht durch hohe Salzfracht durch Einleitungen aus dem thüringischen Kalibergbau und durch die Erwärmung des Flusswasser unterhalb des Kernkraftwerkes Würgassen. Mittlerweile seien beide Missstände Geschichte, so dass wieder Hechte, Zandere, Barsche und Aale in der Weser gefangen werden können, auch Lachse leben wieder in dem Strom.
Christian Kuhn führte die Gäste zurück in die Fischerei- und in die Vereinsgeschichte (das WESTFALEN-BLATT berichtete bereits ausführlich.) Er wies darauf hin, dass mit der Gründung der Jugendgruppe 1969 eine gute Jugendarbeit möglich wurde, dass 1985 erstmal auch weibliche Mitglieder zugelassen wurden. Ein großes Problem sei aber die Verdopplung der Pacht im Jahr 2005 an der Weser und 2006 an den Fischteichen im Taubenborn.
Das vielfältige Natur- und Artenschutz-Engagement der Höxteraner Fischer und Angler machte der Vorsitzende des Landesfischereiverbandes Westfalen, Christian Uhlitzsch, zu einem zentralen Aspekt seiner Festrede. »Ihnen und ihrem Verantwortungsbewusstsein ist es zu verdanken, dass es noch eine solche Artenvielfalt in den Gewässern der Region gibt«, betonte er.
Zudem sei es auch eine kulturelle Leistung, die Tradition der Fischerei lebendig gehalten zu haben. Der Weitsicht der Mitglieder des Fischereivereins sei es zu verdanken, dass im »Eintreten für die stumme Kreatur gelebte Nachhaltigkeit« praktiziert werde.
Scharf kritisierte er die Europäische Vogelschutzrichtlinien, die den uneingeschränkten Schutz des Kormorans ermögliche: »Der frisst sich buchstäblich durch die rote Liste von Aussterben bedrohter Fischarten.« Uhlitzsch lobte auch die gute Jugendarbeit des Höxteraner Vereins, die junge Menschen an die Natur heranführe.
Grüße von Landrat Hubertus Backhaus zu diesem Jubiläum überbrachte die stellvertretende Landrätin Carola Breker. Sie würdigte, dass es der Verein in der Vergangenheit stets geschafft habe, trotz mancher Rückschläge seine Arbeit fortzusetzen. Sie würdigte auch die Bemühungen der Fischer, sich für den Schutz des Lebensraums einzusetzen.

Artikel vom 12.12.2005