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Hochwasserschutz wird verbessert

Becken nördlich der Uhlandstraße soll noch vor Weihnachten fertiggestellt werden

Von Claus Brand (Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Die Talaue oberhalb der Uhlandstraße hat sich in den vergangenen Wochen gewandelt. Seit Oktober baut dort das Mindener Bauunternehmen Becker ein Rückhaltebecken für den Hochwasserschutz. Auch der Durchlass des Hambkebaches unter der Uhlandstraße wird neu gestaltet, so dass hier bei starken Regenfällen und Hochwasser bis zu 2 900 Kubikmeter Wasser gestaut werden können.

Während die Stadtverwaltung mit dem Abschluss der Bauarbeiten bis Ende des Jahres rechnet, sagte Bauleiter Günther Büschenfeld dem WESTFALEN-BLATT auf Anfrage: »Wenn uns das Wetter keinen Strich mehr durch die Rechnung macht, werden wir noch vor Weihnachten fertig.« Zu 85 Prozent sei der Auftrag erledigt. »Es müssen nur noch kleinere Erdbewegungen vorgenommen werden, »um das gesamte Gelände optisch anschaulich zu gestalten.«
Die Maßnahme erfolgt im Rahmen des Gewässerentwicklungsprojektes Weser-Werre-Else. Daher trägt das Land Nordrhein-Westfalen 80 Prozent der anfallenden Kosten in Höhe von knapp 180 000 Euro. Die Vorbereitung, einzelne Teilmaßnahmen und die anschließende Bepflanzung des neu gestalteten Talbreichs mit rund 160 Bäumen und Sträuchern wird durch einen Bautrupp der IFAS vorgenommen. Teile dieser Arbeiten wurden in den vergangenen Tagen bereits ausgeführt.
Ziel des gesamten Projekts ist die Minderung des Hambkebach-Hochwassers auf ein verträgliches Maß. Die Tal-Aue südlich der Uhland- und westlich der Sauerbruchstraße ist vor Jahrzehnten gefüllt worden. Weiter oberhalb schloss sich ein stark verschlammter Durchflussteich an. Nach Abschluss der Bautätigkeit wird sich der Bereich als ein naturnahes Bachtal darstellen, das bei extremen Niederschlagsmengen anfallende Wassermassen zurückhalten kann. »800 Kubikmeter Schlamm und Betonbruch werden entnommen und entsorgt. Weitere 500 Kubikmeter Boden werden aus der Talmitte abetragen und an den Rändern wieder eingebaut«, hatte zum Auftakt der Baumaßnahme Eckhard Notling erklärt. Er ist bei der Stadt Bad Oeynhausen für die Gewässerentwicklung zuständig.
Zusätzlich zu den positiven Auswirkungen für den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie wird ein weiteres Problem gelöst: die übermäßige Fütterung der Enten auf dem Teich. So war es zu einer Überfrachtung des Gewässers mit Nährstoffen gekommen. Vor allem im Sommer führte dies zu Massen von Algen. Geruchsbelästigung und Verschlammung des Teiches waren die Folge.

Artikel vom 12.12.2005