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Fehlt Meyer gegen Meyer?

Regionalliga: TuS Nettelstedts Frauen können Spitze übernehmen

Von Wolfgang Sprentzel
Nettelstedt (WB). In der Handball-Regionalliga der Frauen steigt an diesem Wocheende nicht nur das Kreisderby zwischen der HSG Stemmer/Friedewalde und TuS Nettelstedt, sondern auch gleichzeitig das absolute Top-Derby in der Liga.

Denn die HSG Stemmer/Friedewalde ist mit 18:4 Punkten Tabellenführer und der TuS Nettelstedt mit 18:6 Zählern Tabellenzweiter. Hätte das vor der Saison jemand zu TuS-Trainer Thorsten »Jerry« Meyer gesagt, der hätte ihn womöglich ungläubig angeschaut und gefragt, ob er ihn wirklich auf den Arm nehmen wolle.
Apropos Jerry Meyer. Der wurde am Donnerstagmorgen in Osnabrück am Rücken operiert und war sich am Mittwoch überhaupt nicht sicher, dass er am heutigen Samstag in Stemmer (Anwurf ist um 18.30 Uhr) überhaupt wird auf der Bank sitzen können. Und er bedauerte da schon: »Das Duell Meyer gegen Meyer wird's wohl in diesem Jahr nicht mehr geben.«
Als Antipode zum Coach der HSG Stemmer/Friedewalde, Detlef »Pickel« Meyer, wird heute die verletzte TuS-Regisseurin Ina Schewtschenko auf der Bank sitzen und die Kommando-Gewalt haben. Man darf gespannt sein, ob die »Notlösung« dazu in der Lage ist, den TuS Nettelstedt an die Tabellenspitze zu führen. Denn die winkt tatsächlich.
Jerry Meyer lacht: »Aber dazu müssen wir gewinnen. Was natürlich ungeheuer schwer wird. Für mich ist die HSG Stemmer/Friedewalde der absolute Favorit. Die wollen ja auch nach oben. Wir nicht!«
Zudem schätzt nicht nur er den heutigen Kontrahenten als ungeheuer heimstark ein. Was auch sein Gegenüber »Pickel« Meyer bestätigt: »Wir wollen zu Hause keinen Punkt abgeben!« Eine Vorgabe, die bisher in die Tat umgesetzt wurde. Und wie. Der Königsborner SV durfte davon ein gar garstig Lied singen. Mit 43:30 wurde er in Stemmer eingeseift. Und auch die SG Knetterheide/Schötmar ging dort mit 38:25 unter.
Und deswegen sieht Meyer die HSG deutlich in der Favoritenrolle. Was ihm und seinen Ladys den Weg nicht unbedingt schwer macht: »Wir können in diesem Derby vor sicherlich großer Kulisse nur überraschen. Eine Niederlage gleich welcher Höhe wär kein Weltuntergang. Und wenn wir die schnellen Gegenstöße der HSG einigermaßen vermeiden können, Stefanie Frank in den Griff bekommen, können wir tatsächlich ein gutes Spiel machen.«

Artikel vom 10.12.2005