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Rettung ist
gelungen dank
Rauchmelder

Ehepaar lebensgefährlich verletzt

Von Heinz-Peter Manuel
Westenholz (WV). Dem schrillen Alarm eines Rauchmelders haben zwei Bewohner einer Dachgeschosswohnung am Malvenweg in Westenholz ihr Leben zu verdanken. Mit lebensgefährlichen Verletzungen konnten ein 51 Jahre alter Mann und seine 49-jährige Ehefrau von den Einsatzkräften der Feuerwehr so gerade noch gerettet werden.

Kurz nach 4 Uhr ging am frühen Samstagmorgen der Alarm bei der Feuerwehr ein. Jürgen Schäfers, der mit seiner Frau und drei Kindern (16, 14, zehn Jahre alt) in der Erdgeschosswohnung lebt, wurde in der Nacht vom Rauchmelder geweckt. Im Treppenhaus nach oben hörte er noch Hilferufe der Frau. Wenig später antwortete sie nicht mehr. Der 43-Jährige öffnete die Wohnungstür, musste aber wegen des dichten Rauches umkehren, ohne helfen zu können. Er alarmierte die Feuerwehr und brachte anschließend seine Familie in Sicherheit.
Als die Westenholzer Wehrmänner unter der Leitung von Löschzugführer Stefan Bolte am Brandort eintrafen, schlugen bereits die Flammen aus dem Dach. Zur Verstärkung rückten die Wehren aus Delbrück-Mitte und Lippling ebenfalls aus. Sofort machten sich die Einsatzkräfte unter Atemschutz an die Brandbekämpfung von innen und außen.
Ihre erste Sorge aber galt den Bewohnern. Es sei zunächst, so berichtete Delbrücks Stadtbrandmeister Reinhard Brandt, nicht klar gewesen, wie viele Personen noch in der Wohnung waren. Schnell stellte sich heraus, dass das Ehepaar allein zu Hause war. Ihr Sohn traf erst später am Brandherd ein.
Den Mann fanden Atemschutzträger mit schwersten Brandverletzungen im Gesicht. Er wurde zunächst in ein Paderborner Krankenhaus gebracht, von dem aus er später per Hubschrauber in eine Spezialklinik in Dortmund verlegt wurde. Wenig später entdeckten die Wehrmänner auch die ebenfalls bewusstlose Frau. Sie hatte inzwischen so viel Rauch eingeatmet, dass sie auf dem Balkon des Hauses reanimiert werden musste, ehe sie über die Drehleiter geborgen und ebenfalls in ein Paderborner Krankenhaus gebracht wurde. Für beide Geretteten bestand Lebensgefahr.
Wegen der zunächst unübersichtlichen Lage waren neben vier Rettungswagen (Delbrück, Hövelhof, Rietberg) auch die Feuerwehrärzte Dr. Johannes Fahl (Delbrück) und Dr. Georg Schneider (Hövelhof) alarmiert worden. Vor Ort waren auch Kreis-Rot-Kreuz-Arzt Ingo Christiansen und Notfall-Seelsorger Wolfgang Bender (Stukenbrock).
Nach ersten Erkenntnissen hat es im Schlafzimmer des Paares gebrannt. Als Brandursache stellten die Brandsachverständigen der Kriminalpolizei ein technischer Defekt in der Stromversorgung fest. Der durch das Feuer entstandene Schaden wird auf 200 000 Euro beziffert.
Die Bewohner des Ergeschosses wurden am frühen Samstag von Verwandten in Westenholz aufgenommen.

Artikel vom 12.12.2005